Studie zu Effizienzpotentialen einer verbesserten Koordinierung in der ambulanten Pflege

Ressortforschung im Handlungsfeld „Demografischer Wandel und Pflege“

Pflegerin an ihrem Auto: Der Engpass an Pflegekräften erfordert es, die vorhandenen Ressourcen optimal einzusetzen.

Projektleitung

IGES Institut GmbH
Dr. Elisabeth Hahnel
Friedrichstraße 180
10117 Berlin

Projektlaufzeit

26.10.2020 bis 25.04.2022

Das Projekt ist Teil der Konzertierten Aktion Pflege (Veröffentlichung der Projektergebnisse)

Projektbeteiligte

  • Dr. Heilmeier & Partner GmbH
  • YOUSE GmbH 

Ansprechperson

Dr. Maren Walgenbach
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de 

Motivation

Die Versorgung von Pflegebedürftigen, insbesondere in ländlichen Gebieten, spielt in einer alternden Gesellschaft eine immer größere Rolle. Der Engpass an Pflegekräften auf dem Arbeitsmarkt erfordert es, die vorhandenen (Personal‑)Ressourcen optimal in der Versorgung einzusetzen und alle Effizienzreserven zu erschließen, zum Beispiel durch verbesserte Pflegekonzepte, Arbeitsabläufe, Technikeinsatz oder veränderten Qualifikations-Mix. Die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat in der Arbeitsgruppe 3 (Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung) im Handlungsfeld III die Verbesserung der Effizienz der pflegerischen Versorgung aufgegriffen. Dabei sieht die KAP die Durchführung einer Studie zur Identifikation von Effizienzpotentialen für eine verbesserte Koordinierung des Einsatzes ambulanter Pflegedienste im jeweiligen Versorgungsgebiet vor. Dadurch sollen unter anderem bekannte und praktizierte Methoden und Maßnahmen sowie digitale Unterstützungsmöglichkeiten einer verbesserten Koordinierung der Leistungserbringung in der ambulanten Pflege aufgezeigt werden. 

Ziele und Vorgehen

Erkenntnisziel des beauftragten Projektes ist die Identifikation von Maßnahmen für eine verbesserte (trägerübergreifende) Koordinierung der Leistungserbringung in der ambulanten Pflege. Hierunter fallen beispielhaft Methoden für die Dienst- und Tourenplanung, die Optimierung des Einzugsgebiets eines Pflegedienstes zur Verkürzung der Wegzeiten oder die Vernetzung verschiedener ambulanter Pflegedienste und weiterer relevanter Akteure für eine bessere Versorgung der Pflegebedürftigen. Als Ausgangspunkt für die Analyse wurden die im Rahmen der Studie relevanten gesetzlichen, untergesetzlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung in den Sozialgesetzbüchern V (Krankenversicherung), XI (Pflegeversicherung) und XII (Sozialhilfe) betrachtet und zusammenfassend dargestellt. Anschließend erfolgte eine systematische Literaturrecherche zu Praxisbeispielen innovativer Methoden in der Arbeitsorganisation, Lösungsansätzen für die Vernetzung mit anderen Akteuren sowie für Dienste übergreifende Kooperationen und zu verfügbaren technischen Branchenlösungen. Derzeit wird eine bundesweite Online-Befragung von ambulanten Pflegediensten und Kostenträgern durchgeführt. Die so gewonnenen Erkenntnisse münden in die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Praxis, welche den Pflegeeinrichtungen und Verbänden in Form eines multimedialen Handlungsleitfadens im Internet zur Verfügung gestellt werden.

Perspektiven für die Praxis

Handlungsempfehlungen zur verbesserten Koordinierung der Leistungserbringung in der ambulanten Pflege können zur Verbesserung der betrieblichen Arbeitsorganisation in den ambulanten Pflegediensten führen, unter anderem zu einem optimalen Personaleinsatz und dadurch beispielsweise zur Maximierung der Zeiten bei den Klientinnen und Klienten bei gleichzeitiger Minimierung der Wege- und Organisationszeiten. Weiterhin können Anregungen für eine verbesserte Zusammenarbeit im Rahmen regionaler, trägerübergreifender Kooperationen gegeben werden. Resultierend könnten Schnittstellenprobleme nachhaltig minimiert werden - durch bessere Vernetzung mit den anderen Leistungserbringern und verbindliche Vereinbarungen der Kommunikationsprozesse beziehungsweise Versorgungspfade. Davon profitieren auf lange Sicht auch die Pflegebedürftigen und ihre Familien.

Stand: 16. Dezember 2021

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