Registerbasierte Interventionsstudien in Deutschland – Anforderungen, Möglichkeiten, Limitationen und Perspektiven (REGINT)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“

Logo des Projetverbundes REGINT
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Motivation

Medizinische Register bieten einen großen Mehrwert für die Qualitätssicherung der Versorgung und für die Forschung. Bei Registern handelt es sich um strukturierte Datensammlungen von Patientinnen und Patienten, die aber keinen Rückschluss auf die Person bzw. deren schutzwürdige Daten erlauben. Sie erfassen z. B. wie eine Erkrankung auftritt, verläuft und welche Auswirkungen Therapiemöglichkeiten haben. Registerdaten können zur Beantwortung zahlreicher wissenschaftlicher und praxisrelevanter Fragestellungen herangezogen werden. Die Bedeutung registerbasierter Studien für die Versorgungsforschung nimmt kontinuierlich zu. Beispielhafte Anwendungen in der Onkologie zeigen, wie Registerdaten genutzt werden können, um daraus Empfehlungen für behandelnde und vorbeugende Maßnahmen abzuleiten. Im Projekt REGINT werden Hindernisse und Mängel bei der Durchführung registerbasierter Interventionsstudien aufgedeckt. Diese Hindernisse können den erfolgreichen Abschluss oder sogar den Beginn einer registerbasierten Interventionsstudie behindern und tragen dazu bei, dass solche Studien im internationalen Vergleich in Deutschland nur begrenzt durchgeführt werden.

Projektleitung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
Prof. Dr. Monika Klinkhammer-Schalke
Kuno-Fischer-Str. 8
14057 Berlin

Projektlaufzeit

01.02.2024 bis 31.01.2026

Projektbeteiligte

  • Medizinische Hochschule Brandenburg Campus GmbH (MHB)
  • Arbeitsgemeinschaft Deutscher
  • Tumorzentren (ADT) e.V.
  • Technische Universität Dresden - Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus - Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung

Ansprechpersonen

Dr. Anja Hillekamp
Dr. Andrea Delekate
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

 

Ziele und Vorgehen

Das Ziel von REGINT ist es, Empfehlungen für die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die Durchführung von registerbasierten Interventionsstudien zu entwickeln. Dabei soll mittels einer Bestandsaufnahme und Defizitanalyse der aktuelle Stand registerbasierter Forschung im Feld Interventionsstudien mit dem Fokus Therapieeffekte der letzten drei Kalenderjahre in Deutschland abgebildet werden. Zudem werden von den Verbundpartnern anhand von Fallbeispielen die Möglichkeiten von registerbasierten Interventionsstudien exemplarisch aufgezeigt. Dabei werden im weiteren Projektverlauf anhand von zwei Fallbeispielen mit Trial Emulation Konzepten, das heißt einer Nachahmung von schon durchgeführten und abgeschlossenen Studien, die Möglichkeiten von registerbasierten Interventionsstudien veranschaulicht. Das erste Fallbeispiel untersucht das Lungenkarzinom anhand von klinischen Daten von 475.007 Patientinnen und Patienten, während das zweite Fallbeispiel die Frage nach Hemmnissen und Förderfaktoren für randomisierte kontrollierte Studien untersucht. In der abschließenden Projektphase werden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und der Fallbeispiele zusammengeführt, um Empfehlungen sowohl für regulatorische Rahmenbedingungen als auch für die Durchführung registerbasierter Interventionsstudien zu erarbeiten, sowohl für Forschende als auch für Registerbetreibende.

Perspektiven für die Praxis

Die Ergebnisse von REGINT sollen dazu beitragen, die Durchführung registerbasierter Interventionsstudien für Forschende und Registerbetreibende zu optimieren. Die erarbeiteten Empfehlungen können in das geplante Registergesetz einfließen. Die Erkenntnisse aus den Fallbeispielen werden in Form von Handlungsempfehlungen und Leitfäden zur Nutzung versorgungsnaher Daten zur Wissensgenerierung veröffentlicht, um ihre praktische Umsetzung zu erleichtern.

Stand: 29. Mai 2024

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