Corona-Monitoring lokal II (CoMolo II)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Symptomlose und symptomarm verlaufende Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 erschweren die verlässliche Abschätzung der tatsächlichen Infektionshäufigkeit. Der Nachweis von Antikörpern gegen das Virus im Blut ermöglicht unabhängig von Symptomen den Nachweis einer zurückliegenden Infektion. Wird das Vorliegen von Antikörpern bei Menschen in Regionen mit besonders starkem Infektionsgeschehen untersucht, kann dies dazu beitragen, die Infektionshäufigkeit mit höherer Genauigkeit zu bestimmen. Dies konnte im Jahr 2020 beispielhaft mit der vorangegangenen Studie „Corona-Monitoring lokal (CoMolo)“ im süddeutschen Raum und in Berlin gezeigt werden. Die Studie lieferte unter anderem wertvolle Daten zur Infektionshäufigkeit, der Anzahl von Personen mit bereits durchgemachter Infektion und dem Anteil symptomloser und schwerer Krankheitsverläufe.
Mit dem Fortschreiten der Pandemie und dem erweiterten Wissensstand zu COVID-19 ergeben sich nun neue Fragestellungen, die geeignet sind, in ähnlicher Weise untersucht zu werden. Dazu gehört beispielsweise der Antikörpertiterverlauf über die Zeit, also des mutmaßlichen Schutzes vor einer erneuten Ansteckung mit dem Coronavirus oder vor einem schweren Krankheitsverlauf, oder die Auswirkung der Corona-Schutzimpfung.
Ziele und Vorgehen
Anknüpfend an CoMolo soll die Nachfolgestudie CoMolo II das lokale Infektionsgeschehen mit dem Coronavirus weiterführend untersuchen. Dies erfolgt innerhalb von zwei Studiensträngen: Im sogenannten „Follow-up” sollen Personen kontaktiert werden, die bereits an der CoMolo Studie teilgenommen haben und positiv auf das Coronavirus getestet wurden oder eine Schutzimpfung gegen COVID-19 erhalten haben. In der Nachuntersuchung erfolgt zunächst eine Blutentnahme zur Bestimmung des Antikörperstatus. Daran schließt sich eine Befragung zum Vorliegen von Beschwerden an, die mit COVID-19 in Verbindungen stehen können. Die Ergebnisse der Nachuntersuchung sollen Aufschluss über die Immunität über die Zeit und über die gesundheitlichen Spätfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen geben. Der Studienstrang „Corona-Monitoring lokal aktuell“ soll im Falle neuer Ausbruchssituationen in Orten mit außerordentlich hohem Infektionsgeschehen durchgeführt werden. Auch hier werden Blutproben für die Antikörperbestimmung entnommen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Vorerkrankungen, Gesundheitsverhalten, psychischer Gesundheit und ihren Lebensumständen befragt. Die erhobenen Daten sollen Rückschlüsse über den Anteil nicht oder untererfasster Infektionen in der Bevölkerung ermöglichen sowie über den Anteil symptomlos verlaufender Infektionen. In beiden Studienteilen soll zudem der Effekt der Coronavirus-Schutzimpfung auf den Antikörperstatus beschrieben werden.
Perspektiven für die Praxis
Aus den Studienergebnissen von CoMolo II können neue Erkenntnisse zum Immunitätsstatus und dem Verlauf von Immunitätsparametern nach einer Infektion oder Impfung abgeleitet werden. Die Erfassung gesundheitlicher Spätfolgen von SARS-CoV-2-Infektionen liefert wertvolle Daten für die Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsansätze. Die Erhebung von sozialen, sozio-ökonomischen und verhaltensbasierten Aspekten erweitert die Daten zur Verbreitung von SARS-CoV-2 Antikörpern um weitere wichtige Einflussfaktoren.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Robert Koch-Institut (RKI)
Dr. Claudia Hövener
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
01.03.2021 bis 31.12.2021
Ansprechperson
Dr. Angela Steinbach
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.