Forschung zu COVID-19 und den Folgen
Im Januar 2020 begann in Deutschland die COVID-19-Pandemie, ausgelöst durch das Coronavirus SARS-CoV-2. Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai 2023 den „internationalen Gesundheitsnotstand“ aufgehoben hat, stellen das Virus sowie seine Folgen weiterhin eine Herausforderung für die Bevölkerung und das Gesundheitssystem in Deutschland dar.
Die durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Forschungsarbeiten tragen zu Erkenntnissen in allen Bereichen zur Bekämpfung von COVID-19 bei. Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie in Deutschland stellt die Bundesregierung verstärkt finanzielle Mittel für die Forschung bereit, um Erkenntnisse über das Virus zu sammeln, Therapien sowie Impfstoffe zu entwickeln, die Versorgungstrukturen auszubauen sowie den öffentlichen Gesundheitsdienst zu stärken. Neben den nachgeordneten Behörden Robert Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut wurden und werden vielfältige Forschungseinrichtungen bei ihren Forschungsarbeiten zu COVID-19 und seinen Folgen unterstützt.
Insbesondere zu Beginn und während der Pandemie war es die zentrale Bestrebung des BMG, Forschung zu wirksamen und sicheren Impfstoffen gegen die COVID-19-Erkrankung zu fördern. Auch die Wahrnehmung der Bevölkerung zu Impfangeboten wurde untersucht. Neben der Impfung wurden verschiedene Forschungsvorhaben zur Epidemiologie, Prävention, Versorgung und Therapie der COVID-19-Erkrankung sowie zur Erforschung des SARS-CoV-2-Virus selbst gefördert. So konnte zum Beispiel das Pandemieradar in der Pandemie aufgebaut werden, um schneller auf Veränderungen im Infektionsgeschehen reagieren und gezielt Maßnahmen ergreifen zu können. Es wurde mittlerweile um die Atemwegserreger Influenza und Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) in ein Infektionsradar umgewandelt.
In Ergänzung dazu förderte das BMG eine Reihe von Forschungsprojekten zum Aufbau von Infrastrukturen wie z.B. die Stärkung von Laborkapazitäten und zu Testverfahren zum Nachweis des SARS-CoV-2-Erregers. Ferner wurden die gesellschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie der Infektionsschutzmaßnahmen auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen untersucht. Ein besonderer Fokus lag dabei auf vulnerablen Gruppen sowie auf der psychischen und körperlichen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Strukturell hat die COVID-19-Pandemie deutlich vor Augen geführt, welche zentrale Bedeutung ein leistungsstarker und modern ausgestatteter Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) auch in Deutschland hat. Zu den Aufgaben dieser – neben der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung – dritten Säule im deutschen Gesundheitswesen gehören Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitsschutz und Gesundheitsberichterstattung sowie Beratungs- und Informationsleistungen. Um auf gesundheitliche Herausforderungen schnell und zielgerichtet reagieren zu können, fördert das Bundesministerium für Gesundheit mit der Förderrichtlinie „Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)“ Forschungsprojekte, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Strukturen und Aufgaben des ÖGD inhaltlich, methodisch und/oder organisatorisch weiterentwickelt werden können.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der geförderten Forschungsarbeiten war die Stärkung des deutschen Gesundheitssystems, beispielsweise durch die Erfassung intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten im DIVI-Intensivregister. Auch die verschiedenen Projekte, die sich mit der Unterstützung sowie der Aus- und Weiterbildung des medizinischen Fachpersonals befassten, fallen hierunter.
Insgesamt stärken die unterschiedlichen Forschungsarbeiten die Krisenreaktionsfähigkeit des Bundes auch bei zukünftigen Ausbruchsgeschehen.
Projektvorhaben
- Corona-Datenspende 2021 und 2022 (CD21 und DS22)
- Einfluss der Pathogenreduktion auf die Qualität und Funktionalität von Thrombozytenkonzentraten
- Kartenbasierte Dokumentation von Indexpatienten (KADOIN)
- Forschungsvorhaben zur Steuerungs-Prognose von intensivmedizinischen COVID-19-Kapazitäten (SPoCK)
- Entwicklung eines integrierten und vernetzten Fall- und Personenmanagements für COVID-19 (SORMAS@DEMIS)
- Bundesweite Erfassung intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten für COVID-19 Fälle (DIVI-Intensivregister / DIVI-IR)
- Analyse und Weiterentwicklung der Lolli-PCR-Pooltestung bei Kindern und Aufbau einer Datenplattform für ein bundesweites SARS-CoV-2-Screening
- Infektionsschutz.Neu.Gestalten (I.N.Ge)
- SARS-CoV-2 Ausbrüche in stationären Pflegeeinrichtungen
- Vorstudie Durchführbarkeit: Big Data und KI unterstütztes Social Distancing durch Bürger ÖPNV-Corona-Warn-Ampel und Untersuchung der Rolle des ÖPNVs in der Fallzahlentwicklung (Fahrbar)
- Corona-Warn-Band (CWB)
- Kindergesundheit in Deutschland aktuell: Monitoring der Kindergesundheit in und nach der COVID-19-Pandemie (KIDA)
- Postakute gesundheitliche Folgen von COVID-19 (Post-COVID-19)
- Etablierung eines 24-h verfügbaren telefonischen Beratungsdienstes für medizinisches Fachpersonal im Rahmen der COVID-19 Pandemie
- Bewertung des Einsatzes immunmodulatorischer Therapeutika in der Covid-19 Pandemie (IMMUNOMOD)
- Aufbau und Betrieb des Deutschen Elektronischen Sequenzdaten-Hubs (DESH)
- Deutsches Register von COVID-19 Obduktionen (DeRegCOVID)
- Charité Corona Protect - Langzeit-Kohortenstudie zu induzierter Immunität (CCP)
- Wirksamkeit und Wirkung von anti-epidemischen Maßnahmen auf die COVID-19-Pandemie in Deutschland (StopptCOVID-Studie)
- Charité Corona Cross 2.1 - Surveillance der Delta-Variante und potentiellen neuen Virusvarianten von SARS-CoV-2 (CCC 2.1)
- Plattform zur Unterstützung der internationalen Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen und Therapieansätzen in Zuständigkeit des PEI (ADV-INT)
- Corona-Monitoring lokal II (CoMolo II)
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Substanz- und Medienkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland (ACoSuM)
- Die bundesweite Studie zu SARS-CoV-2 „CORONA-MONITORING bundesweit“ (CoMobu)
- Stärkung der Fachberatung zu COVID-19 an der Schnittstelle Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin (COVRIIN 2)
- Vermittlung Medizinstudierender in den Öffentlichen Gesundheitsdienst während der Covid-19-Pandemie (Medis4ÖGD)
- Entwicklung, Einsatz und Auswertung PCR-Bezugsproben SARS-CoV-2
- Bedeutung der genetischen Variabilität von SARS-CoV-2 für die Entwicklung von Impfstoffen und Nachweisbarkeit (VARIPATH)
- Welche Rolle spielen saisonale Coronaviren in der COVID-19-Pandemie?
- Stärkung der syndromischen und virologischen Surveillance akuter Atemwegsinfektionen zur Beurteilung der COVID-Pandemie im ambulanten Sektor (SynSARICO)
- Sicherheit von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 in der Schwangerschaft (SARS-CoV-2 PregVac)
- Trockenvernebelung von Peroxyessigsäure als Aerosol-basiertes Desinfektionsverfahren (DryFogTraffic)
- Digitales Impfquoten-Monitoring (DIM)
- COVID-19 Impfquoten-Monitoring in Deutschland (COVIMO)
- COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO)
- Ausbau DIVI Prognosemodell für Belastung der Intensivstationen durch Covid 19 (CovSimIntensiv)
- Prospektive Studie zur Sicherheit von COVID-19 Impfstoff(en) mittels Smartphone App (SAFEVAC-2 Studie)
- Nationale Lernplattformen für digitales Patienten-bezogenes Lernen im Medizinstudium (DigiPaL)
- Infrastrukturen für die Diagnostik sowie die Entwicklung neuer Antiviralia und Therapiemaßnahmen gegen Covid-19
- Metagenomik Labor für den Nachweis von Coronaviren in respiratorischen Patientenmaterialien & Strukturierte medizinische Ersteinschätzung (SmE)
- Stärkung der Diagnostik- und Sequenzierkapazitäten für SARS-CoV-2
- Eine klinische Studie mit Rekonvaleszenten-Plasma im Vergleich zur bestmöglichen Standardbehandlung von Patientinnen und Patienten mit schwerer COVID-19 Erkrankung (CAPSID)
- Verlängerte Nachbeobachtung: „Eine klinische Studie mit Rekonvaleszenten-Plasma im Vergleich zur bestmöglichen Standardbehandlung von Patienten mit schwerem COVID-19" (eCAPSID)
- Erweiterung der Diagnostik-Kapazität für SARS-CoV-2 (Reagenzien)
- Regulatorische Aufgaben im Zusammenhang mit Impfstoffen und Therapeutika gegen COVID-19 (COVID-19-Regulatorik)
- Serologische Untersuchung von Blutspenderinnen und Blutspendern auf das Vorliegen von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 - 2. Förderperiode (SeBluCo 2.0)
- Sozialpädiatrische Versorgung und bio-psycho-soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie (ABCDEF-COOP)
- Untersuchungen zu [...] Herausforderungen der Kita-Betreuung sowie zu akuten Atemwegserkrankungen während der SARS-CoV-2-Pandemie (Corona-Kita-Studie) - Modul 3 & 4 (CATS & COALA)
- Vergleichende Bewertung der Eignung von SARS-CoV-2-Antigen- und -Antikörpertests (COVID 19-IVD)
- Forschungsaktivitäten zu den Auswirkungen von COVID-19 auf den Substanzkonsum, die Entwicklung von Verhaltenssüchten sowie das Suchthilfesystem (COVID und Sucht)
- Deutsches Elektronisches Meldesystem für den Infektionsschutz - Übergangslösung für die Umsetzung einer elektronischen SARS-CoV-2 Labormeldung (DEMIS SARS-CoV-2)
- Zusammenhang zwischen in vitro Virulenz von SARS-CoV-2 und der Lipid-Zusammensetzung der Virushülle (VirulenzLipide)
- Observatorium seroepidemiologischer Studien zu SARS-CoV-2 in Deutschland (SERO-OBS Corona)
- COVID-19 Lockdown-Monitor (C19-LDM)
- Krankenhausbasierte Fall-Kontrollstudie zur Wirksamkeit und Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen (COViK)
- Prüfung eines KI-gestützten Coronavirus-Hotline-Assistenten zur Entlastung von öffentlichen Einrichtungen im Gesundheitswesen während Pandemien (CovBot I und II)
- Mathematische Modellierungsstudie zur Abschätzung der vrsl. Effekte einer COVID-19 Impfung in Deutschland und Vergleich untersch. Impfstrategien (ImVaCoV)
- Burden of COVID-19 among Health care Workers (BCHW), assessing infection, risk factors, working experiences and one-health implications
- Nigeria Addressing COVID-19 through a One Health approach (NACOH)
- Corona-bezogene Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung „Health Literacy Survey COVID-19“ (HLS-COVID-19)