Stärkung der Fachberatung zu COVID-19 an der Schnittstelle Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin (COVRIIN 2)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Seit Beginn der Corona-Pandemie besteht ein hoher Bedarf an fachlicher Expertise zur effektiven Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Infektion sowie bei deren Verteilung auf geeignete medizinische Einrichtungen im Falle von Kapazitätsengpässen. Dabei muss Fachwissen aus den unterschiedlichen Bereichen Infektiologie, Intensiv- und Notfallmedizin zusammengetragen, aber auch angewendet werden. Um die interdisziplinäre Beratungskapazität in Deutschland zu stärken, wurde die Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut gegründet.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Projekts COVRIIN ist es, hochspezialisiertes Wissen von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen in einer Fachgruppe zu bündeln. Die Fachgruppe nutzt ihren interdisziplinären Hintergrund, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der medizinischen Versorgung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten zu bewerten und zu kommentieren.
Hierzu zählt z. B. eine interdisziplinäre Fachberatung oder auch die Erstellung praktischer Hinweise für die Therapie komplexer COVID-19-Fälle. Im Falle begrenzter freier Behandlungskapazitäten berät die Fachgruppe COVRIIN Bund und Länder zur strategischen Verteilung von Patientinnen und Patienten auf geeignete medizinische Einrichtungen. Dies soll durch eine zu entwickelnde computerbasierte Simulation, die Handlungsempfehlungen und Entscheidungshilfen bereitstellt, unterstützt werden. Außerdem berät und unterstützt die Fachgruppe COVRIIN deutsche und internationale Intensivstationen bei der Behandlung von komplexen COVID-19-Fällen durch telemedizinische Anbindung an die Charité Universitätsmedizin Berlin.
Perspektiven für die Praxis
Die Ergebnisse des COVRIIN-Projektes können unmittelbar durch Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Politik und Wissenschaft genutzt werden. Ein intensiver Austausch besteht beispielsweise mit den federführenden Fachgesellschaften, die die Leitlinie zur stationären Behandlung von COVID-19 erstellen. Aber auch der Fachöffentlichkeit wird eine wertvolle Orientierungshilfe geboten, indem bei Verfügbarkeit neuer Informationen kurzfristig Hinweise zur Therapie und zur Versorgung von COVID-19-Erkrankten erarbeitet werden. Dies fördert zudem den interdisziplinären Erfahrungsaustausch. Die Unterstützung bei der Patientenverteilung bei knappen Belegungskapazitäten ist wiederum hilfreich für die Auswahl geeigneter Transportmittel und Zielkliniken. Durch die telemedizinische Beratung wird ein Beitrag zum Ausgleich des Fachkräftemangels in besonders belasteten Krankenhäusern – und damit zu einer besseren Versorgung kritisch kranker COVID-19-Fälle – geleistet.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Robert Koch-Institut (RKI)
Michaela Niebank
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2021 bis 31.12.2022
Ansprechperson
Dr. Katja Nagler
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.