Serologische Untersuchung von Blutspenderinnen und Blutspendern auf das Vorliegen von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 - 2. Förderperiode (SeBluCo 2.0)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Die COVID-19-Pandemie hat die gesamte Gesellschaft vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Umso wichtiger ist es, die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in Deutschland zu dokumentieren. Die Studie „Serologische Untersuchung von Blutspenderinnen und Blutspendern auf das Vorliegen von Antikörpern gegen SARS-CoV-2“ (SeBluCo) kann dazu beitragen, die Entwicklung der tatsächlichen Virusausbreitung über die Zeit zu verfolgen und so zuverlässige Hochrechnungen zur Krankheitsübertragungen in der gesunden erwachsenen Bevölkerung in Deutschland zu machen. Da es auch bei SARS-CoV-2-Infektionen einen Anteil infizierter Personen gibt, bei denen keine oder nur sehr milde Symptome auftreten, können serologische Untersuchungen helfen, die Dunkelziffer abzuschätzen. Dabei ist insbesondere die kontinuierliche Datenerhebung für die Bewertung des gesamten Infektionsgeschehens außerordentlich wertvoll. In der Studie wird auch untersucht, wie viele teilnehmende Personen durch eine Impfung Antikörper gebildet haben. Somit kann anhand der vorliegenden Daten abgeschätzt werden, wie hoch der Schutz vor einer Infektion oder wie wahrscheinlich ein schwerer Verlauf innerhalb der Bevölkerung ist.
In der ersten Förderperiode konnten bereits mehr als 50.000 Untersuchungen von Ende April bis Mitte November 2020 durchgeführt und ausgewertet werden. Nun sollen im SeBluCo -Folgeprojekt die Untersuchungen weiter fortgeführt werden.
Ziele und Vorgehen
Ziel der SeBluCo-Vorhaben ist es, über ein Jahr alle 14 Tage rund 5.000 zufällige anonymisierte Blutproben aus Blutspende-Einrichtungen auf Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus zu testen. Ergänzt werden diese Untersuchungen durch weitere Probennahmen in größeren Abständen. Den ausgewählten Proben werden demografische Daten (Geschlecht, Geburtsjahr und verkürzte Postleitzahl) zugeordnet. Die Auswertung der Daten erfolgt im Robert Koch-Institut. Die gewonnenen Daten erlauben eine Abschätzung des Anteils von Personen, die bereits Kontakt zu dem Virus oder eine Impfung hatten. Sie ergänzen die Meldedaten und helfen, Studiendaten aus spezifischen Bevölkerungsgruppen (Hotspots, besonders betroffene oder anfällige Gruppen) einzuordnen.
Perspektiven für die Praxis
Diese Fortsetzung der Studie wird weitere wichtige Daten zur Beurteilung der Entwicklung der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland liefern. Durch die Analyse dieser Daten kann fortlaufend die Pandemie-Ausbreitung dokumentiert werden. Durch die ergänzende Untersuchung der durch Impfung gebildeten Antikörper kann der Anteil der Bevölkerung abgeschätzt werden, der noch besonders empfänglich für die Infektion und für schwere Krankheitsverläufe ist. Dies trägt dazu bei, dass bereits umgesetzte Infektionsschutzmaßnahmen bewertet und zukünftige abgestimmt werden können.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Robert Koch-Institut (RKI)
Dr. Ruth Offergeld
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
15.11.2020 bis 30.09.2022
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Forschungsschwerpunkt „Eindämmung der COVID-19-Pandemie“
Das Coronavirus SARS-CoV-2 stellt für Bevölkerung und Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar. Das BMG hat schnell mit vielen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie reagiert.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.