Mathematische Modellierungsstudie zur Abschätzung der vrsl. Effekte einer COVID-19 Impfung in Deutschland und Vergleich untersch. Impfstrategien (ImVaCoV)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Die neuartige Coronavirus-Erkrankung COVID-19, ausgelöst durch das Coronavirus SARS-CoV-2, kann insbesondere bei vorerkrankten Personen zu einem schweren Krankheitsverlauf bis hin zum Tod führen. Ein wirksamer Schutz zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und dem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs sollen die neu entwickelten Impfstoffe gegen das SARS-CoV-2-Virus darstellen. Jedoch stehen vermutlich nicht von Beginn an ausreichend Impfdosen für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung, so dass die Entscheidungsträger im Gesundheitswesen die Verteilung gestalten müssen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) gibt hierzu laufend aktualisierte Empfehlungen zu Impfstoffen und Priorisierung von besonders gefährdeten Personengruppen heraus. Dabei spielen u. a. die Verfügbarkeit von Impfdosen, das Infektionsgeschehen sowie die jeweils aktuelle Impfquote eine Rolle.
Ziele und Vorgehen
Im Projekt ImVaCoV soll mithilfe mathematischer Modelle eine Abschätzung zu den voraussichtlichen Effekten einer COVID-19-Impfung in der Bevölkerung in Deutschland durchgeführt werden. Damit soll die STIKO bei der Entscheidungsfindung für eine mögliche Impfstrategie unterstützt werden. Das Modell soll die Bevölkerung Deutschlands nachbilden und Komponenten wie Krankheitsverlauf, Bevölkerungsverhalten und Parameter zur Impfung beinhalten. Mehrere Impfstrategien sollen in der Situation der Pandemie sowie der Situation danach verglichen und evaluiert werden, so dass letztlich die optimale Impfstrategie identifiziert wird, die den größtmöglichen Nutzen bei einer möglicherweise noch geringeren Verfügbarkeit von Impfstoffen liefern soll.
Perspektiven für die Praxis
Die zu erforschenden Modelle für Impfstrategien sollen nicht nur nützliche Informationen für die Verteilung von Impfdosen, sondern auch Erkenntnisse über die verschiedenen Impfstoffe und deren Kombinationen (heterologes Impfschema) liefern. Durch das Treffen unterschiedlicher Annahmen sollen die bestmöglichen Effekte zum Schutz der Bevölkerung getroffen und die weitere SARS-CoV-2 Ausbreitung verhindern werden. Die Modelle sollen sich je nach aktuellem Stand der Pandemie anpassen lassen und ihre Anwendung wäre somit auch für andere Krankheitsbilder denkbar.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Robert Koch-Institut (RKI)
PD Dr. Ole Wichmann
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
01.08.2020 bis 31.12.2022
Ansprechperson
Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
-
Forschungsschwerpunkt „Eindämmung der COVID-19-Pandemie“
Das Coronavirus SARS-CoV-2 stellt für Bevölkerung und Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar. Das BMG hat schnell mit vielen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie reagiert.
-
Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.