Bewertung des Einsatzes immunmodulatorischer Therapeutika in der Covid-19 Pandemie (IMMUNOMOD)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Globale Gesundheit“
Motivation
Die COVID-19-Pandemie hat die Bundesrepublik Deutschland vor viele gesamtgesellschaftliche Herausforderungen gestellt. Eine wesentliche Herausforderung bei der Bekämpfung der Pandemie ist die Entwicklung neuer Arzneimittel sowie neuer Therapiestrategien für Patientinnen und Patienten gegen das SARS-CoV-2-Virus.
Bei einer COVID-19 Erkrankung spielt das Immunsystem eine sehr relevante Rolle. In der ersten Phase der Erkrankung versucht der Körper vor allem die eingedrungenen Viren zu bekämpfen. Gelingt dies dem Körper nicht, kommt es oft nach wenigen Tagen zu einer starken Immunantwort. Deren Ausprägung mit Auswirkungen auf Krankheitszeichen, -verlauf und -schwere ist abhängig von zahlreichen Faktoren wie z. B. Alter, Geschlecht oder Gesundheitsstatus der Erkrankten sowie vom Virusstamm.
Ein Therapieansatz ist dabei die Behandlung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln, beispielsweise Medikamente, die das Immunsystem aktivieren (sog. Immuntherapeutika) und die bereits für andere Indikationen zugelassen sind. Das Sicherheitsprofil dieser Arzneimittel ist bestens erforscht, nicht jedoch ihre Wirksamkeit in der COVID-19-Therapie. Gerade grundlegende Erkenntnisse über die möglichen immunologischen Wirkungsmechanismen und Nebenwirkungen solcher Therapien fehlen aktuell noch. Um schnellstmöglich vielen Patientinnen und Patienten helfen zu können, bedarf es neuer Labor-Untersuchungsmethoden zur Wirksamkeit bei einer COVID-19-Erkrankung.
Ziele und Vorgehen
In dem Projekt IMMUNOMOD sollen neue Untersuchungsmethoden entwickelt werden, die zur Charakterisierung und Veränderungen der Immunantwort durch Immuntherapeutika bei der Behandlung von COVID-19 verwendet werden können. Hierzu soll zunächst eine neue Methode entwickelt werden, mit der standardmäßig unter Laborbedingungen der Einfluss dieser Arzneimittel auf die Immunreaktion gemessen werden kann. Zugleich soll die neue Methode auch Ergebnisse liefern, die sich auf die Vielfalt der Bevölkerung übertragen lassen. Diese im Labor gewonnenen Daten werden mit den Ergebnissen der klinischen Studien verglichen.
Perspektiven für die Praxis
Die in dem Projekt zu entwickelnde Labor-Methode soll auch zukünftig dazu dienen, nicht nur bei verschiedenen Stämmen des SARS-CoV-2-Virus, sondern auch bei anderen möglichen Pandemie-Erregern schnell und zuverlässig Daten zur Wirkung von Immuntherapeutika zu liefern, die sich auf die Bevölkerung übertragen lassen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen dabei helfen, den möglichen Nutzen einer Therapie frühzeitig abzuschätzen und eventuelle Risiken bei klinischen Prüfungen und für Patientinnen und Patienten zu vermeiden.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Paul-Ehrlich-Institut
Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
Prof. Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
D- 63225 Langen
Projektlaufzeit
01.05.2020 bis 31.12.2022
Ansprechperson
Dr. Günter Wrobel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
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