Stärkung der syndromischen und virologischen Surveillance akuter Atemwegsinfektionen zur Beurteilung der COVID-Pandemie im ambulanten Sektor (SynSARICO)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Mitarbeiterin im Labor - Stärkung der syndromischen und virologischen Surveillance akuter Atemwegsinfektionen zur Beurteilung der COVID-Pandemie im ambulanten Sektor (SynSARICO)
Probenaufbereitung im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren. Eine Mitarbeiterin bereitet die Tupfer mit der Patientenprobe für die virologischen Analysen vor.

Motivation

Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts überwacht ganzjährig die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen, die durch unterschiedliche Erreger verursacht werden kann (z. B. Influenzaviren während einer Grippewelle). Dabei werden von deutschlandweit teilnehmenden Arztpraxen einerseits Informationen zu Patientinnen und Patienten, bei denen Symptome einer akuten Atemwegserkrankung wie zum Beispiel Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen festgestellt wurden, an das Robert Koch-Institut übersandt und dort analysiert (Syndrom = eins oder mehrere Symptome, die typisch für eine Krankheit sind). Die Anzahl der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte in dieser so genannten syndromischen Surveillance soll erhöht werden, um die Aussagekraft für einzelne Bundesländer zu stärken. Ein Teil der Arztpraxen schickt zusätzlich Atemwegsproben von erkrankten Patientinnen und Patienten an das RKI und beteiligt sich damit an der virologischen Surveillance. Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2, das die akute Atemwegserkrankung COVID-19 verursacht, soll in die Überwachung akuter Atemwegsinfektionen miteingeschlossen werden, um Aussagen zum Infektionsgeschehen in Deutschland treffen zu können.

Ziele und Vorgehen

Ziel des SynSARICO-Projektes ist die Auswertung von Daten zu Arztbesuchen wegen akuter Atemwegsinfektionen. Dafür soll das Netzwerk der Haus- und Kinderarztpraxen der Arbeitsgemeinschaft Influenza gestärkt und ausgeweitet werden. Die Analyse von Atemwegserregern, die diese akuten Atemwegsinfektionen verursachen, soll intensiviert und auf SARS-CoV-2 und bereits bekannte, weitere Coronaviren ausgedehnt werden. Auch mögliche Interaktionen zwischen den einzelnen Atemwegserregern (z. B. Corona-, Influenza- oder Rhinoviren) sollen untersucht werden. 

Perspektiven für die Praxis

Die Häufigkeit und Schwere akuter Atemwegsinfektionen, die einen Arztbesuch erfordern, soll zukünftig genauer erfasst werden. Die wöchentliche Berichterstattung zur Krankheitslast von akuten Atemwegserkrankungen, zu den auftretenden Infektionserregern und z. B. der Altersstruktur der betroffenen Patientinnen und Patienten liefern somit wichtige Erkenntnisse, die in frühzeitige Gegenmaßnahmen münden könnten. Die Ergebnisse helfen Ärztinnen und Ärzten, besser einzuschätzen, ob ihre Patientinnen und Patienten mit Atemwegssymptomen bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika brauchen oder nicht und unterstützen bei der ärztlichen Beratung zu Impfungen gegen Influenza oder COVID-19.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Robert Koch-Institut
Dr. Silke Buda
Dr. Ralf Dürrwald
Nordufer 20
13353 Berlin

Projektlaufzeit

01.10.2020 bis 31.12.2021

Ansprechperson

Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 27. Juli 2022

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