Welche Rolle spielen saisonale Coronaviren in der COVID-19-Pandemie?

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Blick ins Labor - Welche Rolle spielen saisonale Coronaviren in der COVID-19-Pandemie?

Motivation

COVID-19-Infektionen verlaufen sehr unterschiedlich: Während bei manchen Infektionen nahezu keine Symptome auftreten, gibt es auch sehr schwere und teilweise tödliche Verläufe. Im Rahmen dieses Vorhabens soll untersucht werden, inwiefern vorhandene Antikörper gegen andere Coronaviren die Schwere von COVID-19-Infektionen beeinflussen. Solche Antikörper sind bei vielen Menschen in Deutschland vorhanden, die in ihrem Leben schon mit einer der vier anderen Corona-Virusarten infiziert waren, die hierzulande vor allem im Winter Erkältungskrankheiten verursachen (sogenannte „saisonale Coronaviren“).

Auch für die Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen ist es wichtig zu wissen, welchen Einfluss solche Antikörper auf die Immunreaktion haben.

Ziele und Vorgehen

In einem ersten Schritt soll untersucht werden, wie oft Infektionen mit saisonalen Coronaviren in Deutschland vorkommen. Zu diesem Zweck werden Proben untersucht, die in den letzten 10 Jahren gesammelt wurden, um die Entwicklung von Grippewellen zu überwachen. Dadurch soll die Frage beantwortet werden, wann und wo in Deutschland welche Arten saisonaler Coronaviren aufgetreten sind.

In einem zweiten Schritt soll mit Versuchen im Labor herausgefunden werden, ob Antikörper gegen saisonale Coronaviren einen Einfluss auf künstlich erzeugte COVID-19-Infektionen in Zellkulturen haben. Dabei wird die Annahme überprüft, dass solche Antikörper durch eine heftigere Immunreaktion die Auswirkungen von COVID-19-Infektionen verstärken.

Perspektiven für die Praxis

Sollten Antikörper gegen saisonale Coronaviren tatsächlich einen Einfluss auf die Immunreaktion bei COVID-19-Viren haben, ist dies bei der Entwicklung von entsprechenden Impfstoffen zu berücksichtigen. Möglicherweise auftretende, unerwartet heftige Impfnebenwirkungen sollen damit vermieden werden.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Robert-Koch-Institut (RKI)
Dr. Thorsten Wolff
Seestraße 10
13353 Berlin

Projektlaufzeit

01.06.2021 bis 31.12.2021

Ansprechperson

Dr. Joachim Burbiel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 7. Juli 2022

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