Charité Corona Protect (CCP)
Langzeit-Kohortenstudie zum Verständnis von Umfang und Stabilität der nach Coronavirus-Infektion oder durch Impfung induzierten Immunität insbesondere hinsichtlich besorgniserregender Virusvarianten, Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Einzelförderung
Motivation
Das neu aufgetretene SARS-CoV-2 Virus stellt seit 2020 eine globale Bedrohung dar und betrifft durch die rasche Verbreitung weltweit viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Fachleute vermuten, dass SARS-CoV-2 nicht eliminiert werden kann, sondern sich langfristig in die Reihe der bereits zirkulierenden endemischen Coronaviren einreihen wird. Dies birgt jedoch die Gefahr, an COVID-19 zu erkranken, sofern kein ausreichender Immunschutz vorliegt. Auch wenn davon ausgegangen wird, dass in absehbarer Zeit ein Großteil der Bevölkerung entweder geimpft oder genesen und geimpft sein wird, sind Dauer und Umfang des Impfschutzes und auch des durch eine natürliche Infektion erhaltenen Schutzes noch nicht umfassend bekannt. Die Risiken und Auswirkungen der Infektion insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen wie chronisch Kranke, Ältere etc. sind schwer einzuschätzen. Eine Verbreitung von verschiedenen besorgniserregenden Virusvarianten (Variants of Concern, VoC), welche offenbar auch durch Geimpfte weitergegeben werden können, erschweren zusätzlich eine Prognose des weiteren Pandemieverlaufs. Verlässliche Daten zu Fragen der Immunität durch Impfungen und inwieweit neue Virusvarianten von SARS-CoV-2 den Immunschutz durch sogenannte immune-escape-Mechanismen möglicherweise unterwandern, sind erforderlich, um die Pandemielage evidenzbasiert bewerten und Gegenmaßnahmen festlegen zu können.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Vorhabens ist es, Gewissheit zu Umfang und Dauer des Schutzes vor einer COVID-19-Erkrankung nach Impfung und/oder Infektion zu erlangen. Dazu soll an der Charité mittels einer großen repräsentativen Stichprobe über einen längeren Zeitraum in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen die Qualität und Langlebigkeit von schützenden Immunantworten gegen SARS-CoV-2 zu untersuchen, die durch Impfung und /oder Infektion entstanden sind. Weitere Forschungsfragen befassen sich mit dem Einfluss von neu auftretenden Virusvarianten sowie einem möglichen Schutz durch eine sogenannte Kreuzreaktivität von vorhandenen Immunantworten, die in den teilnehmenden Probandinnen und Probanden durch bereits bekannte Erkältungs-Coronaviren gebildet wurden. Schließlich soll geprüft werden, ob es bestimmte immunologische Merkmale gibt, die nachweislich mit einem langanhaltenden Schutz vor schweren Verläufen in Verbindung gebracht werden können.
Perspektiven für die Praxis
Die Ergebnisse des Vorhabens können dazu beitragen, das zukünftige Pandemie- bzw. Endemie-Geschehen auch langfristig präzise zu bewerten und frühzeitig angemessene Gegenmaßnahmen einzuleiten. So können die im Rahmen von CCP vorgenommenen Vergleichsuntersuchungen beispielsweise dabei helfen, Empfehlungen für Nachimpfungen zu formulieren oder die Entwicklung angepasster Impfstoffe einzuleiten.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Charité Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Andreas Thiel
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Projektlaufzeit
05.10.2021 bis 31.12.2023
Ansprechperson
Dr. Beatrix Schumak
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Forschungsschwerpunkt „Eindämmung der COVID-19-Pandemie“
Das Coronavirus SARS-CoV-2 stellt für Bevölkerung und Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar. Das BMG hat schnell mit vielen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie reagiert.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.