Entwicklung eines KI-basierten Entscheidungsunterstützungssystems zur individualisierten Vorhersage wirksamer Antibiotikatherapien (KINBIOTICS)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Digitale Innovationen“
Motivation
Antibiotikaresistenzen stellen eine große gesellschaftliche, gesundheitspolitische und ökonomische Herausforderung dar. Durch den Einsatz von Breitbandantibiotika treten sie immer häufiger auf. Gerade bei schweren Infektionen mit organischen Dysfunktionen – einer sogenannten Sepsis – ist eine zielgerichtete Antibiotikagabe grundlegend für einen Behandlungserfolg und ein Therapiebeginn innerhalb einer Stunde entscheidend für die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patientinnen und Patienten. Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) kann in diesem Zusammenhang für eine Entscheidungsunterstützung sorgen und somit zu einer verbesserten Versorgung beitragen.
Ziele und Vorgehen
Ziel des KINBIOTICS Projektes ist es ein digitales Assistenzsystems für das medizinische Fachpersonal in der Anwendung von Antibiotika zu entwickeln. Das Assistenzsystem soll bei der Entscheidungsfindung zur Antibiotikawahl bei septischen Infektionen helfen. Durch die Integration von Methoden des maschinellen Lernens können komplexe Zusammenhänge in den Daten der Patientinnen und Patienten erkannt werden und darauf basierend passgenaue Vorschläge für die Therapie mit Antibiotika gemacht werden.
Perspektiven für die Praxis
Durch die Anwendung des Assistenzsystems sollen sowohl die Verschreibung falscher und damit Resistenz begründender Antibiotika, als auch das Auftreten von Nebenwirkungen und Komplikationen reduziert werden. Dies kann die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern und das medizinische Personal in der Therapieauswahl für sich im kritischen Zustand der Sepsis befindliche Patientinnen und Patienten unterstützen.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Universität Bielefeld
Prof. Dr. Philipp Cimiano
Inspiration 1
33615 Bielefeld
Projektlaufzeit
01.10.2020 bis 10.02.2024
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Innovationen für eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung“.
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
-
Handlungsfeld „Digitalisierung“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ihre Auswirkungen u. a. auf die Patientinnen- und Patientenversorgung bietet große Chancen. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Digitalisierung“.
-
Forschungsschwerpunkt „Digitale Innovation“
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann die Qualität und Wirtschaftlichkeit der deutschen Gesundheitsversorgung stärken und weiterentwickeln. Hier erfahren Sie mehr zum Forschungsschwerpunkt „Digitale Innovation“.
-
Überblick Forschungsschwerpunkte
Das BMG fördert neben Einzelvorhaben insbesondere Forschungsaktivitäten zu übergreifenden Themen. Die Förderschwerpunkte richten sich nach den Handlungsfeldern der Ressortforschung. Hier gelangen Sie zum Überblick.