MKT-EPP - Metakognitives Training zur Entstigmatisierung ambulanter psychotherapeutischer Behandlungen von Menschen mit einer pädophilen Störung
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“
Projektleitung
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Michael Reininger und Prof. Dr. med. Peer Briken
Institut und Poliklinik für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie / Institut für Psychotherapie
Martinistr. 52
20251 Hamburg
Projektlaufzeit
01.07.2023 – 31.12.2025
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“.
Ansprechperson
Dr. Ursula Kopp
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Psychische Erkrankungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Dennoch begegnen Betroffene oft Vorurteilen (öffentliche Stigmatisierung). Dies und die teilweise damit einhergehende Diskriminierung erschweren nicht nur die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten, sondern können zu gesellschaftlicher Benachteiligung führen und den Leidensdruck der Betroffenen erhöhen. Menschen mit einer pädophilen Störung (MpS), Personen deren sexuelles Interesse sich auf (präpubertäre) Minderjährige richtet, leiden in erhöhtem Maße an der öffentlichen Stigmatisierung. Aber nicht nur die Öffentlichkeit, auch professionelle Ansprechpersonen haben nicht selten Vorbehalte gegenüber MpS. Daher sollen im Rahmen des Förderschwerpunkts „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“ Maßnahmen entwickelt, überprüft und eingesetzt werden, um die Stigmatisierung zu verringern und die Toleranz gegenüber MpS zu verbessern
Ziele und Vorgehen
Im Vorhaben MKT-EPP soll bei ambulant tätigen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten ein spezielles Training, das sog. Metakognitive Training (MKT) angewendet werden, um stigmatisierende Einstellungen zur psychotherapeutischen Behandlung von MpS zu reduzieren und somit die Bereitschaft zur Behandlung betroffener Menschen zu erhöhen.
Das MKT ist ein etabliertes Verfahren, bei dem Informationen spielerisch vermittelt werden können. Im Gegensatz zum reinen Erlernen von Wissen nach einer Informationsdarbietung, regen metakognitive Ansätze auf spielerische Art und Weise das Denken über das Denken an. Dieses Denken über das eigene Denken lädt dann dazu ein, neue Inhalte aufzunehmen, zu verarbeiten und hieraus einen neuen Umgang mit den bearbeiteten Themen zu finden. Mit dem Training kann etwa der Mangel an Behandlungswissen und –kompetenz durch faktisches Wissen behoben werden und der Zugang zu weiterem Behandlungswissen und – kompetenz gebahnt werden.
Perspektiven für die Praxis
Das neu entwickelte und auch allen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten zugänglich gemachte MKT soll nachhaltig auf einer im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angesiedelten Homepage auch nach Abschluss des Projektes verfügbar sein.
Die Forschungsergebnisse und das entwickelte Training werden der Fachöffentlichkeit durch Publikationen, Vorträge und Impulse in die Fachgesellschaften hinein vermittelt werden. Somit kann dieses Programm z.B. für Aus-, Weiter- und Fortbildungen von Ärztinnen und Ärzten und Psychotherapeutinnen und -therapeuten verwenden werden, um die umfassende Behandlung von MpS nachhaltig zu verbessern.
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“
Die Gesundheit der Menschen zu fördern und Erkrankungen mit gezielter Prävention vorzubeugen, ist von herausgehobener Bedeutung. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.