StiGMA - Strategien für Interventionen zu Grundannahmen bei Medizinstudierenden in Bezug auf Alkoholkonsumstörungen
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“
Projektleitung
Universität zu Lübeck
Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
Projektlaufzeit
01.07.2023 bis 31.12.2025
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“.
Projektbeteiligte
- Universität Leipzig
Prof. Dr. Georg Schomerus
Ansprechperson
Dr. Ursula Kopp
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Psychische Erkrankungen sind in der Gesellschaft weit verbreitet. Betroffene begegnen dabei oft Vorurteilen. Die Stigmatisierung von Alkoholkonsumstörungen liegt im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen in ausgeprägterer Form vor. Auch Ärztinnen und Ärzte, die eine zentrale Funktion in der Identifizierung, Frühintervention und Weiterverweisung innehaben, weisen stigmatisierende Einstellungen auf, was bereits bei Medizinstudierenden nachweisbar ist. Daher sind Maßnahmen zum Abbau von Stigma bereits im Studium der Humanmedizin von besonderer Wichtigkeit, um die Stigmatisierung von Alkoholkonsumstörungen zu verringern.
Ziele und Vorgehen
Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Überprüfung eines Curriculums zur Entstigmatisierung von Menschen mit Alkoholkonsumstörungen für Studierende der Humanmedizin unter Beteiligung von Betroffenen, Studierenden und Dozierenden der Universitäten Lübeck und Leipzig. Vermittelt werden Informationen, Fertigkeiten und eine Auseinandersetzung mit Beispielen Betroffener in Form von Videos, welche die verschiedenen Merkmale des Störungsbildes darstellen sollen. Nach der Entwicklung erfolgt eine Überprüfung der Wirksamkeit durch Erfassung der Einstellungen vor Beginn der Intervention, die Durchführung des Moduls im Rahmen einer Pflichtveranstaltung im folgenden Semester und einer Nachuntersuchung nach 6 Monaten.
Perspektiven für die Praxis
Das Curriculum soll an den Standorten Lübeck und Leipzig nach Durchführung der Evaluation in das Lehrangebot der beiden Universitäten übernommen werden. Das zu entwickelnde Curriculum inklusive der erstellten Materialien wird nach Abschluss der Studie auch anderen interessierten Hochschulen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dafür wird in Veröffentlichungen und führenden Gremien auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. Dadurch kann das Curriculum auch an anderen Hochschulen eingeführt werden. Somit wird die Ausbildung von Medizinstudierenden im Hinblick auf den Umgang mit Patientinnen und Patienten mit übermäßigem Alkoholkonsum und insgesamt die Versorgung von Menschen mit Alkoholstörungen verbessert werden.
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“
Die Gesundheit der Menschen zu fördern und Erkrankungen mit gezielter Prävention vorzubeugen, ist von herausgehobener Bedeutung. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.