Internationale Studie zur schnellen Erkennung von Kortikosteroid-Sensitivität oder -Resistenz bei Sepsis (i-RECORDS)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „ERA PerMed“

Grafik zu i-RECORDS

Projektleitung

Klinikum der Universität München
Prof. Dr. Josef Briegel
Marchioninistr. 15
81377 München

Projektlaufzeit

01.11.2022 bis 30.04.2025

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „ERA PerMed“.

Projektbeteiligte

  • Assistance Publique – Hôpitaux de Paris (Frankreich, Verbundkoordination)
  • Université de Versailles Saint-Quentin-en-Yvelines (Frankreich)
  • Universitätsklinik Jena (Deutschland)
  • Instituto de Investigación Sanitaria de Canarias - CIBER de Enfermedades Respiratorias, Instituto de Salud Carlos III (Spanien)
  • Cairo University (Ägypten)

Ansprechperson

Dr. Fabian Gondorf
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Sowohl bei Sepsis als auch bei schweren Verläufen von COVID-19 entstehen durch überschießende Immunreaktionen schwere Schädigungen bei Patientinnen und Patienten. Glukokortikoide sind kostengünstige und hochwirksame Arzneistoffe, um solche Immunreaktionen zu unterdrücken. Allerdings wirken Glukokortikoide nicht bei allen Patientinnen und Patienten gleich und manchmal ist der Schaden für die Patientin oder den Patienten größer als der Nutzen. Vor diesem Hintergrund wäre es wünschenswert, schon vor der Gabe von Glukokortikoiden abschätzen zu können, bei welchen Patientinnen und Patienten diese wirksam sind, bei welchen nicht, und welche Schaden nehmen könnten.

Ziele und Vorgehen

Im internationalen Verbundvorhaben I-RECORDS haben sich sechs Partnerorganisationen aus drei Ländern der Europäischen Union und Ägypten zusammengeschlossen, um herauszufinden, wie man die Reaktion einzelner Patientinnen und Patienten auf die Verabreichung von Glukokortikoiden vorhersagen kann. Hierzu werden Daten aus zuvor durchgeführten klinischen Studien ausgewertet. Zudem wird eine speziell auf die oben dargestellte Fragestellung zugeschnittene klinische Studie durchgeführt, um vorhandene Wissenslücken zu schließen. Dabei werden Daten auf der Ebene der Gene, des Stoffwechsels, des Immunsystems und des Hormonsystems der Patientinnen und Patienten erhoben und mittels maschinellen Lernens analysiert.

Perspektiven für die Praxis

Das praktische Ziel dieses Vorhabens ist, in Zukunft mittels Biomarkern und relevanten klinischen Daten zu entscheiden, welche Patientinnen und Patienten durch den Einsatz von Glukokortikoiden bei Sepsis und COVID-19 zu behandeln sind oder nicht. Es sollen Entscheidungshilfen und Behandlungsregeln zum therapeutischen Einsatz von Glukokortikoiden erarbeitet werden. Durch deren Einsatz in der Klinik können einerseits unnötige Untersuchungen vermieden werden. Andererseits kann so das Risiko gesenkt werden, Patientinnen und Patienten mit Glukokortikoiden zu behandeln, die dadurch Schaden nehmen können.

Stand: 1. Juli 2024

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