Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines wissenschaftlichen Modellprojekts zur Durchführung qualitätsgesicherter Kidstime-Workshops (Kidstime)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Förderung der Kindergesundheit“

Kidstime Workshops in Aktion - Klaus Henner Spierling mit Teilnehmenden in der Kindergruppe
Kidstime Workshops in Aktion - Klaus Henner Spierling mit Teilnehmenden in der Kindergruppe

Motivation

Kinder von Eltern mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen haben häufig einen besonderen Unterstützungsbedarf. Die Erkrankung der Eltern kann dabei Auswirkungen auf die ganze Familie haben. Viele Familien finden geeignete Wege, mit den Belastungen umzugehen und negative Folgen für die Kinder zu vermeiden. Bei schwerwiegenden, lang andauernden psychischen Erkrankungen eines Elternteils sind jedoch die Belastungen für die Familien und die Kinder hoch. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko selbst psychisch zu erkranken oder psychische Auffälligkeiten zu entwickeln.

Betroffene Kinder und ihre Familien brauchen daher frühzeitig möglichst bedarfsgerechte Unterstützung durch niedrigschwellige und direkte Hilfen sowie präventive Angebote. Die sogenannten „Kidstime Workshops“ gehören zu solchen familienunterstützenden Angeboten, die bereits in mehreren Städten und Kommunen angeboten werden. Damit sollen die Gesundheit und das Wohlbefinden der betroffenen jungen Menschen und ihrer Familien verbessert werden. In einem Modellprojekt sollen beispielhaft Wege aufgezeigt und erprobt werden, wie Städte und Kommunen entsprechende Netzwerkstrukturen in Deutschland aufbauen und Kidstime Workshops durchführen können.

Ziele und Vorgehen

Das Ziel des wissenschaftlichen Modellprojektes Kidstime ist die modellhafte Erprobung von Wegen zur Etablierung und überregionalen Verbreitung des Kidstime-Ansatzes in Deutschland. Damit sollen beispielhaft an elf Standorten Wege aufgezeigt werden, wie Angebote zur Unterstützung im Alltag für Kinder und Jugendliche bei denen mindestens ein Elternteil von einer psychischen Erkrankung betroffen ist, von den Städten und Kommunen etabliert werden können. Darüber hinaus sollen bereits bestehende und neue Standorte mit etablierten Netzwerkstrukturen verknüpft werden. Im Rahmen einer begleitenden wissenschaftlichen Evaluation werden dabei sowohl die Wirksamkeit der im Rahmen von Kidstime entwickelten Angebote untersucht als auch zentrale Gelingens- und Risikofaktoren für den Aufbau weiterer Standorte identifiziert werden.

Perspektiven für die Praxis

Mit der modellhaften Erprobung von Wegen zur Implementierung und zur überregionalen Verankerung der Kidstime Workshops in Deutschland soll ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden von betroffenen jungen Menschen und ihrer Familien geleistet werden. Die Evaluation des Modellprojektes soll die Grundlage für die Übertragung der Ergebnisse in bestehende Unterstützungsstrukturen auf kommunaler Ebene bilden und damit eine Hilfestellung für die für den Ausbau und die Implementierung von Kidstime Workshops zuständigen Akteure auf Landes- und kommunaler Ebene. Durch die Stärkung und den Auf- und Ausbau kommunaler Hilfsangebote für Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern soll die Unterstützung der betroffenen Kinder und ihrer Familien in Deutschland verbessert werden. Die im Modellprojekt gewonnenen Erkenntnisse können damit auch nutzbar sein für den bundesweiten Aufbau weiterer kommunaler Kooperations- und Netzwerkstrukturen auch zu anderen Themen oder Bedarfen.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Kidstime Deutschland e. V
Klaus Henner Spierling
Am Emel, 5
27412 Wilstedt

Projektlaufzeit

01.12.2021 bis 30.11.2024

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Förderung der Kindergesundheit“

Projektbeteiligte

  • Kidstime Deutschland e.V.
  • Institut für Kinder- und Jugendhilfe, IKJ
  • Tagesklinik für Familien Walstedde

Ansprechperson

Dr. Patricia Ruiz Noppinger
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de​​​​​​​​​​​​​​

Stand: 8. April 2022

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