Multidisziplinäre Online PROMs im Long-COVID Netzwerk von ambulanten, stationären und rehabilitativen Sektoren in Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten (EMOPROM LCN)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
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Projektleitung
Universitätsklinikum Erlangen
Prof. Dr. Yesim Erim
Maximiliansplatz 2
91054 Erlangen
Projektlaufzeit
16.11.2024 bis 15.11.2028
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Projektbeteiligte
- Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Universitätsklinikum Ulm
Motivation
Die Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 werden auch als postakute Folgeerscheinungen (PASC: „postacute sequelae of SARS-CoV-2 infection“) bezeichnet. Schwerwiegende und belastende Symptome können bei betroffenen Patientinnen und Patienten auftreten. Bislang ist eine eindeutige diagnostische Einordnung von PASC nicht möglich. Derzeit gibt es nur Therapieansätze zur Linderung der Beschwerden (symptomatische Therapie). Hierdurch entsteht bei Patientinnen und Patienten ein großer Beratungsbedarf durch Hausärztinnen und Hausärzte sowie Fachärztinnen und Fachärzte. Eine weitere Herausforderung stellt der Austausch zwischen den verschiedenen Versorgungsebenen – ambulant, stationär und rehabilitativ - dar. Telemedizinische Systeme, die eine sektorenübergreifende, effizientere Zusammenarbeit ermöglichen könnten, werden bisher kaum eingesetzt.
Ziele und Vorgehen
Ziel der Studie ist die Beschleunigung und Optimierung der interdisziplinären Diagnostik des PASC-Syndroms durch den Einsatz einer standardisierten Online-Diagnostik, bei der der Therapieerfolg von den Patientinnen und Patienten und ihre Erfahrungen zum Versorgungsprozess selbst dokumentiert werden. Die hieraus resultierenden Patient Reported Outcome Measures (PROMs) dienen dazu, den von den Betroffenen subjektiv wahrgenommenen Gesundheitszustand im Verlauf der Behandlung mess- und vergleichbar zu machen. Eine Zusammenarbeit mit einem Patientenbeirat ist geplant, um Patientenbedürfnisse zu untersuchen und eine Online-Patientenschulung zu entwickeln. Die Online-Diagnostik soll auch für bettlägerige und schwerkranke Patientinnen und Patienten im häuslichen Umfeld zur Verfügung gestellt werden.
Perspektiven für die Praxis
Perspektivisch liefert das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Wissenstands zu PASC. Insbesondere die Aspekte zur Beteiligung verschiedener Akteure des Versorgungsprozesses, der standardisierten Diagnostik und des Einsatzes von Telemedizin sind hier als richtungsweisend anzusehen und könnten in der Praxis zu einer erheblichen Verbesserung der Versorgung mittels einer zielgerichteteren Diagnostik und Behandlung führen. Hausärztinnen und -ärzte sowie Fachärztinnen und -ärzte profitieren durch die angebotenen Schulungen, die das erworbene Wissen direkt für die Versorgung von Patientinnen und Patienten anwenden.