Deep Physical Exercise and Cognitive Effort Phenotyping for Differential Diagnosis and Therapy Assessment of Long COVID (DEEP-LC)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“

Mann mit Smartwatch

Projektleitung

Universitätsmedizin Greifswald,
Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rehabilitative Medizin
Prof. Dr. Anke Steinmetz
Ferdinand-Sauerbruch-Str.
17489 Greifswald

Projektlaufzeit

01.11.2024 bis 31.10.2028

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.

Motivation

Derzeit ist die Definition von Long COVID allgemein gehalten und umfasst sämtliche länger als 4 Wochen anhaltenden Beschwerden nach einer COVID-19-Erkrankung. Das klinische Bild von Long COVID ist äußerst heterogen und wird von einer Vielzahl von Symptomen und Symptomkomplexen begleitet. Das Krankheitsbild reduziert die körperliche und geistig-psychische Belastbarkeit der Betroffenen oft schon bei geringer Belastung durch übermäßige Erschöpfung (Fatigue), Atembeschwerden, Muskelschmerzen, oder Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit („Brain fog“). Die Diagnose beruht derzeit auf dem Ausschluss anderer möglicher Ursachen, die ähnliche Beschwerden auslösen können (Ausschlussdiagnose). Sie stützt sich im Wesentlichen auf die subjektive Selbsteinschätzung der Symptome durch die Patientinnen und Patienten, bisher gibt es keinen schlüssigen objektiven Diagnosetest. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass die Symptome sich überschneiden, insbesondere mit psychischen und chronischen Vorerkrankungen und den Folgen des psychosozialen Stresses, der durch die Maßnahmen zur Infektionskontrolle (z.B. Lockdown) während der Pandemie verursacht wurde. Um individuelle und gezielte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, müssen die klinischen Long COVID-Ausprägungen und ihre zugrundeliegenden Mechanismen der Krankheitsentstehung genauer charakterisiert werden. Darüber hinaus ist es wichtig, Biomarker oder Funktionstests zu identifizieren, um verschiedene Long COVID-Ausprägungen (d.h. mechanistisch definierte Untergruppen des Krankheitsbildes) zu unterscheiden. Diese könnten anschließend auch als Kontrollparameter zur Überwachung des Krankheitsverlaufs eingesetzt werden.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Projekts ist es, eine tiefe Phänotypisierung (Erfassung der Ausprägungen) der körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit in der Differentialdiagnostik, Prognostik und Therapiebewertung von Long COVID-Ausprägungen durchzuführen. Es sollen klinische Parameter für die Diagnose und Definition von Long COVID-Ausprägungen ermittelt werden, unter Verwendung standardisierter körperlicher und mentaler Belastungstests. Das Projekt verfolgt hiermit einen ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Ansatz.

Perspektiven für die Praxis

Neben den anhaltenden Symptomen und der Beeinträchtigung der Lebensqualität kann Long COVID zu einer langfristigen Arbeitsunfähigkeit führen. Die Ermittlung prognostischer Parameter ist notwendig, um Patientenuntergruppen mit schlechterer Prognose zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Durch die Identifizierung verschiedener Long COVID-Ausprägungen und Zuweisung der Betroffenen zum jeweils passenden Behandlungspfad trägt das Projekt langfristig zur Verbesserung der Versorgungssituation bei. Gerade vernachlässigte Ausprägungen von Long COVID werden von diesem Projekt effektiv untersucht. Insgesamt können Patientinnen und Patienten langfristig individualisierte, symptombezogene Behandlungsoptionen erhalten und diese angemessener bewertet werden.

Stand: 3. Februar 2025

Hinweis
Sehr geehrte Damen und Herren, Sie nutzen leider eine Browser-Version, die nicht länger vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt wird. Um das Angebot und alle Funktionen in vollem Umpfang nutzen zu können, aktualisieren Sie bitte ihren Browser auf die letzte Version von Chrome, Firefox, Safari oder Edge. Aus Sicherheitsgründen wird der Internet Explorer nicht unterstützt.