Aktivierter Zellstoffwechsel beim Post-COVID-19-Syndrom und seine Modulation durch regenerationsfördernde, multimodale Therapieansätze (RegCM-PCS)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“

Mann mit Smartwatch

Projektleitung

Klinikum Nürnberg Medical School GmbH
Klinikum Nürnberg,
Prof‘in. Dr. med. Christiane Waller
Prof. Ernst-Nathan-Straße 1
90419 Nürnberg

Projektlaufzeit

01.10.2025 bis 30.09.2028

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.

Motivation

Trotz der Herausforderungen für Forschung, medizinische Versorgung und Gesellschaft bieten Long COVID und das Post COVID-Syndrom (PCS) eine große Chance, funktionelle Störungen nach Infektions- oder immunologischen Erkrankungen besser verstehen zu lernen. Die dazugehörigen Symptome wie z.B. Atemnot, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Leistungseinschränkungen und psychische Symptome sind lange bekannt, aber deren Ursachen noch nicht ausreichend erforscht. Aufgrund der großen Zahl der Betroffenen mit PCS liegen inzwischen genügend Daten vor, die zeigen, dass die funktionellen Symptome nicht selten im Zusammenhang mit psychischen und sozialen Stressfaktoren auftreten. Insbesondere für die Erschöpfungssymptome von PCS besteht die Annahme, dass eine Funktionsänderung bei den Mitochondrien als Energielieferanten der Zellen bestehen könnte. Unter Stress kommt es durch eine vermehrte Bildung „freier Sauerstoffradikale“ zur Schädigung von Zellen und Gewebe, die der Körper versucht zu reparieren. Eine verstärkte Förderung der körpereigenen Regeneration durch den Abbau von körperlichen und psychischen Belastungen könnte ein therapeutischer Ansatz, insbesondere für die Erschöpfungs-symptome von PCS, sein.

Ziele und Vorgehen

Das Ziel des Projektes Reg-CM-PCS ist es daher, den Zusammenhang zwischen dem Post COVID-Syndrom (PCS) und einem gestörten Zellstoffwechsel als mögliche Ursache für die funktionellen Symptome, sowohl körperlich als auch psychisch, beim PCS zu untersuchen. Dabei soll herausgefunden werden, ob eine Therapie, kombiniert mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen, stationär oder teilstationär über sechs bis acht Wochen die körpereigene Regeneration und damit auch den gestörten Zellstoffwechsel verbessern kann. Die Therapie soll aus den Elementen Stressabbau, Entspannung, Förderung des Schlafes und einer dosierten Wiederaufnahme der körperlichen Aktivität bestehen - alles Elemente, die die körpereigene Zellregeneration anregen können. In einem klinischen Stressexperiment sollen die funktionellen Symptome und die dazugehörige biologische Reaktivität zu Beginn und am Ende der Behandlungsperiode mithilfe einheitlicher und gut dosierter psychophysiologischer Stressbelastung ausgelöst werden. Dabei sollen die Bildung freier Sauerstoffradikale, das Ausmaß von Schäden an der DNA der Zellen sowie die Aktivität der mitochondrialen Atmung in Blutzellen gemessen werden. Neben der Erhebung dieser biologischen Daten sollen für die Auswertung auch Fragebögen kurz nach Aufnahme und vor Entlassung von den Patientinnen und Patienten ausgefüllt werden, um die subjektiv erlebte Stresslast sowie die psychische Symptomatik vereinheitlicht zu erheben.

Perspektiven für die Praxis

Mit Hilfe von Reg-CM-PCS könnte das Behandlungsangebot in Abhängigkeit der Ergebnisse weiter spezifiziert werden und dieses dauerhaft den Patientinnen und Patienten mit PCS zur Verfügung gestellt werden. Die psychosomatische Fachexpertise soll in die nationale Leitlinienentwicklung eingebracht werden. Patientinnen und Patienten mit stärkerer Symptombelastung können von der Behandlung mit einer erheblichen Verringerung der körperlichen und psychischen Symptome profitieren, sowie eine wesentliche Verbesserung der psychischen und körperlichen Lebensqualität erlangen. Die Studienergebnisse sollen als Behandlungskonzept anderen Kliniken zur Verfügung gestellt werden, so dass eine wichtige Lücke in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit PCS geschlossen werden kann.

Stand: 23. Januar 2025

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