Remote Monitoring und -intervention für eine optimierte Versorgung des Post- und Long-COVID-Syndrom (REMIT)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
Projektleitung
Universitätsklinikum Jena – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Nils Opel
Kastanienstr. 1
07747 Jena
Projektlaufzeit
01.11.2024 bis 31.12.2028
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Projektbeteiligte
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Karlsruher Institut für Technologie
- Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
- FIMO Health GmbH, Bonn
- mHealth Pioneers GmbH, Berlin
- Universität Münster
Motivation
Derzeit gibt es nach wie vor keine klinisch etablierten Lösungen für die Diagnose und Behandlung von Long COVID oder Post COVID (PCC), woraus für Patientinnen und Patienten teils eine anhaltende und erhebliche Krankheitslast resultiert. Hierfür sind innovative diagnostische und therapeutische Lösungen notwendig, die auf die besonderen Bedürfnisse der PCC-Behandlung einzelner Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind und derzeit noch fehlen. Diese Lösungen müssen sich möglichst nahtlos in die bestehende Gesundheitsinfrastruktur einfügen. Mobile Geräte wie Smartphones und Wearables bieten in dieser Hinsicht Möglichkeiten, da sie neben einer Vielzahl von physiologischen und verhaltensbezogenen Messwerten auch selbstberichtete Symptome erfassen können. Damit können mobile Geräte für die Überwachung von PCC-Symptomen eingesetzt werden und zum Verständnis ihrer auftretenden Merkmale im Vergleich zu anderen Erkrankungen beitragen.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, durch fortgeschrittene Datenanalysen charakteristische Symptome und Krankheitsverläufe aufzudecken, um diagnostische Kriterien für PCC zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts REMIT sollen mittels mobiler Geräte in verschiedenen klinischen Umgebungen zuverlässige Daten zu physiologischen, verhaltensbezogenen und subjektiven Beschwerden von PCC-Patientinnen und Patienten niederschwellig, sicher und datenschutzkonform erfasst, übertragen und für eine zielgerichtete Diagnostik weiterverarbeitet werden. Hierbei ist auch geplant, maschinelle Lernverfahren (ML) anzuwenden, um langfristig Modelle zur Differentialdiagnose von PCC sowie zur Vorhersage von Krankheitsverläufen zu erstellen und erfolgreich zu validieren. Ein zentrales Ziel ist die Entwicklung personalisierten Feedbacks für die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer, das kontinuierlich in die Optimierung der Anwendung integriert wird. Patientenvertretungen, Ärztinnen und Ärzte sowie alle relevante Akteure des Gesundheitssystems werden aktiv in die Projektentwicklung eingebunden, um eine realitätsnahe und praktikable Anwendung zu entwickeln. Im Ergebnis soll untersucht werden, wie die gewonnenen und analysierten Daten für eine personalisierte PCC-Versorgung und entsprechende Interventionen eingesetzt und nahtlos in die Routineversorgung sowie die allgemeinmedizinische Praxis integriert werden können. Unter Verwendung der mobilen Anwendung soll mit der Studie das Monitoring von Long COVID sowie personalisierte Rückmeldungen und digitale Interventionen zur Gesundheitsförderung in der Lebenswirklichkeit erprobt werden.
Perspektiven für die Praxis
Das Forschungsprojekt leistet einen wichtigen Beitrag bei der Entwicklung und Umsetzung von mobilen Monitoring- und daraus resultierenden adaptiven Interventionstechniken, indem das Potenzial des mobilen Monitorings zur Verbesserung der Long /Post COVID-Versorgung untersucht wird und in besonderem Maße die aktuelle Versorgungssituation verbessern könnte.
Digitale Innovationen sind von besonderer Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten, denn sie sind vergleichsweise günstig und binden weniger Versorgungskapazitäten.