Langfristige gesundheitliche Konsequenzen nach einer SARS-CoV-2 Infektion in einem bevölkerungsbasierten Studiensetting in 3 Regionen in Deutschland (COVIDOM+)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
Projektleitung
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin I
Prof. Dr. Jan Heyckendorf
PD Dr. Thomas Bahmer
Arnold-Heller-Straße 3
24103 Kiel
Projektlaufzeit
01.01.2025 bis 31.12.2026
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Projektbeteiligte
- Charité Universitätsmedizin Berlin
- Universitätsklinikum Würzburg
- Universität Würzburg
Motivation
Von 2020 bis 2024 wurden über 3.600 Personen mit PCR-bestätigter SARS-CoV-2 Infektion unabhängig von der akuten Erkrankungsschwere im Rahmen der bevölkerungsbasierten COVIDOM-Studie (Teilprojekt NAPKON-POP) beobachtet. Ziel war es, ein sich möglicherweise entwickelndes Post COVID-Syndrom (PCS) zu charakterisieren und andere Folgeerkrankungen nachzuweisen. An drei Studienstandorten (Kiel, Würzburg und Berlin) wurden die klinischen, funktionellen und molekularen Daten der Studienteilnehmenden prospektiv erhoben. Aufgrund der begrenzten Studiendauer im Rahmen der NAPKON-Förderung war es allerdings nicht möglich, Langzeitfolgen von Post COVID ausreichend zu betrachten.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Projekts COVIDOM+ ist, als Folgeprojekt von COVIDOM die langfristige Nachverfolgung der Studienteilnehmenden sicherzustellen. Es ist geplant, die gesundheitlichen Folgen von Post COVID systematisch auf Bevölkerungsebene nachzuverfolgen. Diese Charakterisierung erfolgt dabei in Abhängigkeit von unterschiedlichen Ausprägungen (sog. Subtypen) des Krankheitsbildes. Es soll untersucht werden, ob und wie der Zeitpunkt der Infektion (und damit indirekt die vorherrschende Virusvariante), der Impfstatus (einschließlich Anzahl und Art der Impfungen), die Schwere des akuten Verlaufs oder der frühe Verlauf des PCS die Manifestation und Schwere von Post COVID zu einem späteren Zeitpunkt beeinflussen. Dabei sollen die Gene der Patientinnen und Patienten sowie andere Moleküle im Körper im Hinblick auf krankheitsfördernde Eigenschaften untersucht werden, um das Verständnis für das Krankheitsbild zu erweitern und neue Therapieansätze entwickeln zu können.
Perspektiven für die Praxis
Indem das Vorhaben die Risikofaktoren für unterschiedliche Krankheitsverläufe identifiziert und eine Charakterisierung der Langzeitprognose von Patientinnen und Patienten vornimmt, wird COVIDOM+ das Gesamtbild von PCS ergänzen. Die Ergebnisse werden einen wichtigen Erkenntnisgewinn im Hinblick auf die langfristigen gesundheitlichen Folgen ermöglichen und einen Grundstein für die Entwicklung spezifischer, personalisierter Therapieansätze legen. Außerdem sollen Eigenschaften identifiziert werden, die vor einer Manifestation des Krankheitsbildes schützen.