Inzidenz von Long COVID und der Zusammenhang mit Hüftfrakturen in der älteren und betagten Bevölkerung (LC_Hip)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“

Symbolbild mit Lupe und Statistiken

Projektleitung

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Medizinische Fakultät
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie (IVG)
PD Dr. Silke Andrich
Moorenstraße 5
40225 Düsseldorf

Projektlaufzeit

01.11.2024 bis 30.04.2027

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.

Motivation

Kenntnisse über die Long COVID-Erkrankung in der älteren Bevölkerung sind gering. Bislang ist nur unzureichend beschrieben, in welchem Ausmaß ältere Menschen von Long COVID betroffen sind und welche möglichen Folgen die Erkrankung für sie hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die Diagnosestellung komplex ist, da viele verschiedene Symptome zu Long COVID gezählt werden, die einzeln oder in Kombination in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten können. Als Symptome für die ältere Bevölkerung werden u.a. kognitive Verschlechterung, Verwirrtheit und eingeschränkte Belastbarkeit genannt. Es besteht außerdem ein erhöhtes Risiko für Stürze. Hüftfrakturen werden meist durch einen Sturz verursacht und gehören zu den häufigsten Knochenbrüchen bei älteren Menschen. Sie stellen für die Betroffenen ein einschneidendes Ereignis dar, das in der Folge mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Heimeinweisung oder einer höheren Sterblichkeit verbunden ist. Zum Zusammenhang zwischen Long COVID und Hüftfrakturen ist wenig bekannt.

Ziele und Vorgehen

Um tiefergehendes Wissen über Long COVID in der älteren und betagten deutschen Bevölkerung zu erlangen und den Zusammenhang zwischen einer Long COVID-Erkrankung und dem Auftreten von Hüftfrakturen zu untersuchen, soll im Rahmen des Vorhabens LC_Hip eine bevölkerungsbasierte Beobachtungsstudie durchgeführt werden. Dabei werden Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2025 ausgewertet, die beim Forschungsdatenzentrum Gesundheit vorgehalten werden. Als Studienpopulation werden alle Personen im Alter von 65 Jahren oder älter betrachtet, die entweder als Long COVID-Fälle oder als Kontrollen ohne Long COVID-Erkrankung verstanden werden. Hierbei soll erstens eine möglichst exakte Schätzung des Neuauftretens von Long COVID in der älteren deutschen Bevölkerung erfolgen und zweitens analysiert werden, ob Long COVID ein Risikofaktor für Hüftfrakturen darstellt.

Perspektiven für die Praxis

Für eine optimale Ausgestaltung der medizinischen Versorgung ist es von zentraler Bedeutung, die zur Patientengruppe gehörenden Personen bestmöglich zu identifizieren und Ressourcen entsprechend zu planen. Die Ergebnisse des Vorhabens können dazu beitragen, sowohl die ambulante als auch die stationäre Versorgung einer besonders vulnerablen Gruppe zu erweitern, indem bei älteren und betagten Patientinnen und Patienten mit Long COVID-Erkrankung standardmäßig die Sturzgefährdung im Rahmen eines geriatrischen Sturzassessments erfasst wird. Darauf aufbauend können geeignete Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden.

Stand: 23. Januar 2025

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