Verbesserung der Prävention und Behandlung von Long COVID und Post VAC durch Ermittlung relevanter Faktoren, die das Risiko der Entwicklung und des Fortschreitens beeinflussen (prevCOV)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
© Copyright: yoshitaka / Adobe Stock
Projektleitung
Ruhr-Universität Bochum
Medizinische Fakultät - Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Prof. Dr. Nina Timmesfeld
Universitätsstr. 150
44801 Bochum
Projektlaufzeit
15.11.2024 – 14.11.2027
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Projektbeteiligte
- Universitätsklinikum Köln, PMV forschungsgruppe
- Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
Motivation
Long COVID bzw. das Post COVID-Syndrom sind zunehmend zu einer Herausforderung für die Gesundheitsversorgung geworden. Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren nur wenige Daten zur Verbreitung und dem Verlauf von Long COVID verfügbar. Die wichtigsten Quellen waren die Daten des Zentralinstituts für die kassenärztlichen Versorgung und des wissenschaftlichen Instituts der AOK. Dabei zeigen sich zwei ausgeprägte Trends: Frauen sind überproportional häufiger vom Krankheitsbild betroffen, und in Bezug auf die Altersgruppen gibt es eine ausgeprägte Häufung in der Altersgruppe kurz vor dem Rentenalter, die im höheren Alter wieder sehr schnell abnimmt. Gerade bei der älteren Generation kann es jedoch aufgrund der nicht vorhandenen Notwendigkeit einer Krankschreibung zu einer verstärkten Unterdiagnose kommen. Ursachen für den Unterschied zwischen den Geschlechtern sind nicht abschließend geklärt. Insgesamt sind die aktuelle Versorgungssituation, das Krankheitsgeschehen sowie mögliche Einflussfaktoren noch nicht vollständig aufgearbeitet.
Ziele und Vorgehen
PrevCOV zielt darauf ab, die Entwicklung neuer Versorgungskonzepte und therapeutischer Konzepte für Patientinnen und Patienten mit Long COVID oder gesundheitlichen Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung zu unterstützen. Dafür sollen die Versorgungssituation in Deutschland umfassend beschrieben und Einflussfaktoren auf den Krankheitsverlauf ermittelt werden.
Zu diesem Zweck verwendet prevCOV verschiedene Arten von Daten und führt sie zusammen. Zur Beschreibung der Versorgungssituation von Long COVID in Deutschland werden die Leistungsdaten aller gesetzlich Versicherten in Deutschland verwendet. Diese sind im nationalen Forschungsdatenzentrum für Gesundheit (FDZ Gesundheit) gespeichert. Diese Daten werden auch genutzt, um neue Risiko- und Schutz- Faktoren sowie mögliche Therapieansätze für Long COVID zu ermitteln. Zusätzlich soll eine Befragung von Patientinnen und Patienten erfolgen. Hier ist das Ziel die Erhebung von Symptomen und Therapien, welche nicht durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bezahlt werden. Zum Schluss soll eine Verknüpfung mit den Daten zu COVID-19-Impfungen erfolgen, da bereits bekannt ist, dass die Impfung sowohl einen Einfluss auf die Entstehung von Long COVID als auch auf den Verlauf hat. In den verknüpften Daten soll dann der Einfluss der zuvor identifizierten Faktoren in der Gesamtschau aller Faktoren ermittelt werden.
Perspektiven für die Praxis
Die Analyseergebnisse des Projekts werden für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Angehörige der Gesundheitsberufe, Bürgerinnen und Bürger sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Bedeutung sein. Die wissenschaftlichen Ergebnisse von prevCOV können direkt auf den breiteren Bereich der Long COVID bezogenen Gesundheitsdienste anwendbar werden und sich indirekt auf die Bereitstellung von Maßnahmen zur Vorbeugung und einer wirksameren Behandlung für Patientinnen und Patienten auswirken.