Stigmatisierung von ME/CFS und Post-COVID und ihre Auswirkungen auf Qualität und Kosten der Gesundheitsversorgung (StiMECO)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
© Copyright: yoshitaka / Adobe Stock
Projektleitung
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP)
PD Dr. Christine Blome
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Projektlaufzeit
01.11.2024 bis 31.01.2027
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Projektbeteiligte
- Schön Klinik Berchtesgadener Land SE & Co. KG
- Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- FernUniversität in Hagen
Motivation
Nach einer SARS-CoV-2-Infektion leiden manche Menschen noch Wochen, Monate oder gar Jahre unter teils starken gesundheitlichen Beschwerden. Die schwerste Form von Post COVID ist die Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatiguesyndrom (ME/CFS), die z.B. auch infolge anderer Infektionen auftreten kann. Viele Menschen mit ME/CFS und Post COVID-Syndrom erfahren im Alltag Stigmatisierung am Arbeitsplatz, im Bekanntenkreis oder in der Gesundheitsversorgung. Diese Stigmatisierung beeinträchtigt die Lebensqualität und die Selbstakzeptanz von Betroffenen und wirkt sich nachteilig auf die Qualität und die Kosten der Gesundheitsversorgung aus. Die Auswirkungen dieser Stigmatisierung sind zu wenig untersucht, um Maßnahmen zur Reduzierung der Stigmatisierung und Förderung der Gesundheitsversorgung zu entwickeln.
Ziele und Vorgehen
Die Ziele des Vorhabens sind die Erarbeitung eines umfassenden Verständnisses der Auswirkungen von Stigmatisierung auf die medizinische Versorgung von ME/CFS- und Post COVID-Erkrankten sowie die Identifizierung von möglichen Faktoren, die die Stigmatisierung verursachen. Für die Verbesserung der medizinischen Versorgung sollen Strategien zur Verringerung der Stigmatisierung abgeleitet werden. Hierzu sollen Literaturrecherchen und qualitative Interviews mit Betroffenen bzw. Angehörigen schwer Betroffener sowie Versorgenden im Gesundheitswesen durchgeführt und quantitative Erhebungen in diesen Personenkreisen sowie der Allgemeinbevölkerung erarbeitet werden. Anschließend sollen die gesundheitsökonomischen Auswirkungen von Stigmatisierung auf die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und auf die direkten und indirekten Kosten geschätzt werden. Ein Expertengremium wird unter Einbeziehung von Betroffenen Strategien für Maßnahmen zur Verringerung der Stigmatisierung ableiten.
Perspektiven für die Praxis
Die Ergebnisse von StiMECO sollen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung von Menschen mit ME/CFS und Post COVID-Syndrom zu verbessern. Die Reduzierung der Stigmatisierung kann dazu führen, dass Betroffene besser in die Gesundheitsversorgung integriert und ihre Bedürfnisse besser berücksichtigt werden. Zudem soll das Vorhaben dazu beitragen, die Kosten der Gesundheitsversorgung zu reduzieren.