Mapping der Post-COVID-19 Versorgungsstrukturen in Deutschland (MAP-PCC)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Erforschung und Stärkung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 (Long COVID)“
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Projektleitung
Universität zu Köln
Institut für öffentliches Gesundheitswesen
Prof. Dr. Nicole Skoetz
Kerpener Straße 62
50937 Köln
Projektlaufzeit
01.11.2024 bis 31.01.2027
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Motivation
Nach einer SARS-CoV-2-Infektion leiden manche Menschen noch Wochen, Monate oder gar Jahre unter teils starken gesundheitlichen Beschwerden. Solche längerfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion werden unter den Begriffen Long COVID oder Post COVID zusammengefasst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dieses Syndrom als Post COVID-Syndrom (PCC) definiert. Aufgrund der vagen Definition des Krankheitsbildes und der Vielzahl möglicher Symptome konzentriert sich das medizinische Management des PCC primär auf die Linderung der Beschwerden. Eine zentrale Herausforderung bei der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit PCC ist, dass Versorgungsangebote in der Versorgungslandschaft verstreut sind und kein systematischer Überblick besteht.
Ziele und Vorgehen
Ziel dieses Projekts ist es deshalb, einen umfassenden Überblick über die Empfehlungen aus bestehenden nationalen und internationalen medizinischen Leitlinien zur Behandlung des PCC zu geben und diese Leitlinien systematisch zu erfassen und auszuwerten. Ein weiteres Ziel ist es, die aktuelle Versorgungslandschaft für Menschen mit PCC in Deutschland darzustellen, indem bestehende Versorgungsstrukturen und -angebote analysiert und Versorgungslücken identifiziert werden. Die identifizierten Angebote sollen hinsichtlich ihrer belegten Wirksamkeit bewertet sowie die bestmögliche Übertragbarkeit in bestehende Angebote dargestellt werden. Um keine Ergebnisse zu entwickeln, die am Bedarf der Patientinnen und Patienten vorbeigehen, soll in diesem Projekt von Beginn an eine beratende Gruppe aus Patientinnen- und Patientenvertretenden, die von PCC betroffen sind oder waren, eingebunden werden. Zudem gehören Vertretende der Krankenkassen und eine klinische Expertin der beratenden Gruppe an, um ihre Perspektiven als relevante Stakeholder während der gesamten Projektlaufzeit einzubringen.
Perspektiven für die Praxis
Mit den interaktiven „Evidenzmappen“, die im Rahmen des Projekts erstellt werden, können Menschen mit PCC und deren Angehörige erstmals schneller und strukturierter Versorgungsangebote finden und somit zügiger eine für sie passende Versorgung erhalten. Sie bekommen einen umfassenden Überblick über Empfehlungen zum Krankheitsbild sowie eine nach Regionen aufgeschlüsselte Übersicht darüber, wo welche Dienstleistungen für Menschen mit PCC angeboten werden.
Zudem soll auch die klinische Praxis verbessert werden.
Die Ergebnisse sollen mit medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland geteilt werden, um die Aufmerksamkeit von medizinischen Fachkräften zu gewinnen. Es ist beabsichtigt, dass die Ergebnisse des Projekts aktiv und direkt bei der Weiterentwicklung medizinischer Leitlinien in Deutschland berücksichtigt werden.