QS Schulungen für Multiplikatoren in Drogen- und Aidshilfen zur DF von Take Home Naloxon (THN) - Kurzinterventionen für Opioidkonsumenten und Menschen in Opioidsubstitutionstherapien (OST) zur Ersten Hilfe im Drogennotfall (NALtrain)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“ Förderschwerpunkt „Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines Wissenschaftlichen Modellprojekts zur Durchführung deutschlandweiter qualitätsgesicherter Take-Home Naloxon Schulungen“

Projektlogo Bundesmodellprojekt NALtrain
Projektlogo Bundesmodellprojekt NALtrain

Projektleitung

University of Applied Sciences Frankfurt,
Prof. Dr. Heino Stöver
Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt

Projektlaufzeit

01.07.2021 – 30.06.2024

Projektbeteiligte

  • Deutsche Aidshilfe e.V. : Dirk Schäffer
  • akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik

Ansprechperson

Dr. Ursula Kopp
DLR Projektträger
​​​​​​​projekttraeger-bmg@dlr.de

Motivation

Opioidüberdosierungen können zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Nach wie vor bewegt sich die Zahl der drogenbezogenen Todesfälle, die auf den Konsum von illegal erworbenen Opioiden – vor allem Heroin - zurück zu führen sind, bundesweit auf hohem Niveau. Seit 2018 ist Naloxon, ein Opioid-Antagonist, der die atemlähmende Wirkung von Opioiden innerhalb weniger Minuten aufhebt, in Deutschland in Form eines Nasensprays zugelassen. Damit können auch geschulte Laien Überdosierungen abwenden und den Zeitraum überbrücken, bis Rettungskräfte vor Ort sind. Obwohl Naloxon als Nasenspray zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben werden kann, haben bisher nur wenige Drogenkonsumierende das Mittel zur Anwendung verfügbar und wenige wurden in der Anwendung geschult.

Im Mittelpunkt des Projekts NALtrain steht daher die Konzeption, Umsetzung und Evaluation von Take Home Naloxon- Schulungen für Mitarbeitende in Drogen- und Aidshilfen.

Ziele und Vorgehen

NALtrain ist ein bundesweites Praxisprojekt zur Konzeption und Implementierung einer in Deutschland bisher nur in Ansätzen vorhandenen Methode zur Reduktion opioidbedingter Todesfälle mit einer begleitenden Evaluation. Während der dreijährigen Projektlaufzeit sollen bundesweit 800 Mitarbeitende aus 400 Einrichtungen der Suchthilfe in 40 Trainings befähigt werden Klientinnen und Klienten zum Thema Drogennotfall und Naloxon zu schulen. Zwei Schulungskonzepte, welche auch in einem Schulungsmanual beschrieben sind, haben sich bisher in der Praxis bewährt. Zum einen können über Gruppenschulungen mehrere Personen ausführlicher (Dauer: 60-90 min) oder durch eine Kurzintervention für Einzelpersonen schwieriger zu erreichende Personen (Dauer: 15-30 min) geschult werden. Take-Home Naloxon kann in Deutschland allerdings nur erfolgreich sein, wenn alle ausgebildeten Klientinnen und Klienten auch mit Naloxon ausgestattet werden und eine flächendeckende Versorgung mit Naloxon gewährleistet werden kann. Deshalb hat NALtrain auch das Ziel alle teilnehmenden Einrichtungen im Aufbau von Kooperationen zu Ärztinnen und Ärzten vor Ort für die Verschreibung von Naloxon zu unterstützen. Teilnehmen können alle Einrichtungen, welche mit Menschen arbeiten, die Opioide konsumieren oder sich in Opioidsubstitutionsbehandlung befinden.

Perspektiven für die Praxis

Es werden nachhaltige Netzwerke von Drogen- und Aidshilfen sowie Ärztinnen und Ärzten auf kommunaler Ebene aufgebaut, um zu gewährleisten, dass das Medikament im Anschluss an die Kurzintervention verschrieben wird und die Zielgruppe erreicht. Die Kenntnisse und Kompetenzen der „Ersten Hilfe im opioid-bedingten Notfall“ sollen in Kooperation mit Fach- und Dachgesellschaften zur fachlichen Routine werden. Es wird außerdem darauf hingewirkt eine Finanzierung von Take-Home Naloxonangeboten durch die Länder anzustoßen. Während der dreijährigen Projektlaufzeit sollen 10 000 Menschen erreicht werden. Je mehr Menschen Naloxon anwenden können, desto erfolgreicher wird Take-Home Naloxon auch in Deutschland sein. Naloxon rettet Leben.

Stand: 4. Juli 2024

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