Bildung und Toxizität von Desinfektionsnebenprodukten in Badebeckenwasser (BiDes)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Kopfsprung ins Wasser

Projektleitung

Umweltbundesamt
Prof. Dr. Aki Sebastian Ruhl
Schichauweg 58
12307 Berlin

Projektlaufzeit

01.11.2022 bis 31.10.2025

Ansprechperson

Dr. Katja Nagler
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Laut Infektionsschutzgesetz darf Schwimm- und Badebeckenwasser die menschliche Gesundheit nicht schädigen. Um Badegäste vor Krankheitserregern zu schützen, wird das Wasser in Schwimmbädern mit unterschiedlichen Verfahren kontinuierlich aufbereitet und desinfiziert. Da durch die Badegäste verschiedene Stoffe, wie beispielsweise Hautzellen oder Schweiß, in das Wasser eingetragen werden, entstehen bei der Desinfektion durch ungewollte chemische Reaktionen sogenannte Desinfektionsnebenprodukte (DNP). Um eine Gesundheitsschädigung der Badegäste vorzubeugen, müssen die eingesetzten Desinfektionsverfahren auch im Hinblick auf die Entstehung von DNP und deren Toxizität (d. h. Giftigkeit) bewertet werden. Auf diesem Gebiet gibt es derzeit noch viele Wissenslücken. Das übergeordnete Ziel des Projekts „BiDes“ ist es daher, die Entstehung und Toxizität verschiedener DNP unter Berücksichtigung unterschiedlicher Einflussfaktoren systematisch zu untersuchen.

Ziele und Vorgehen

Zur Untersuchung der DNP-Entstehung werden zunächst fünf gängige Badewasser-Desinfektionsverfahren angewendet und das Auftreten verschiedener DNP im Wasser gemessen. Dabei sollen insbesondere der Einfluss der Wassereigenschaften und der Prozessbedingungen während der Desinfektion auf die DNP-Bildung getestet werden. Die hier gewonnenen Wasserproben werden anschließend zur Untersuchung der DNP-Toxizität mit zell-basierten Biotests verwendet. Dabei wird getestet, ob die enthaltenen Substanzen potenziell zu einer Schädigung von Zellen und Gewebe, einer Veränderung der Erbsubstanz sowie zu hormonellen Veränderungen führen könnten. Zusätzlich sollen bislang unbekannte DNP identifiziert und hinsichtlich ihrer schädlichen Eigenschaften untersucht werden.

Perspektiven für die Praxis

Long COVID stellt eine gesellschaftliche, (gesundheits-)ökonomische und gesundheitspolitische Herausforderung dar. Insgesamt ist die Entstehung und Entwicklung von Long COVID als neues Erkrankungsbild bisher nur unvollständig bekannt. Im Zusammenhang mit der notwendigen Forschung zum besseren Verständnis des Krankheitsbildes ist auch zu klären, wie stark der Effekt einer Impfung ist und ob sich der Effekt gegebenenfalls zwischen verschiedenen Personengruppen unterscheidet. Das VELoCO-Projekt ist aufgrund seiner großen Datentiefe hierfür gut geeignet. Die Erkenntnisse aus der Studie dienen unter anderem der kontinuierlichen Anpassung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die COVID-19-Impfung. Die Erkenntnisse der Studie können gegebenenfalls auch auf Folgeerkrankungen nach einer Infektion mit anderen Viren übertragen werden.

Stand: 28. Juni 2024

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