Neue Hilfen für das ukrainische Gesundheitswesen

Deutschland und die Ukraine setzen ihre enge Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich weiter fort. Das ist eines der zentralen Themen der Ukraine Recovery Conference (11./12. Juni 2024) in Berlin, die dem langfristigen Wiederaufbau der Ukraine in Folge des russischen Angriffskriegs gewidmet ist. Insgesamt gibt es seitens der Bundesregierung finanzielle Zusagen in Höhe von rund 100 Mio. Euro, vor allem für den Bereich der Mentalen Gesundheit.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach schüttelt seinem ukrainischen Amtskollen Dr. Viktor Liashko die Hand

Putins mörderischer Angriffskrieg fordert nicht nur viele Menschenleben und unzählige Verletzte. Das andauernde Leid, der Verlust von Angehörigen und die dramatischen Erfahrungen traumatisieren ganze Generationen. Es gibt Kinder in der Ukraine, deren erste Erinnerung das Einschlagen von Bomben ist. Deshalb unterstützen wir als Bundesregierung das ukrainische Gesundheitswesen stark in allen Bereichen, aber insbesondere auch bei der mentalen Gesundheit. Es sind Perspektiven, die dieses starke und beeindruckende Land braucht.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Der anhaltende Krieg stellt uns täglich vor neue Herausforderungen. Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die sowohl sichtbare als auch unsichtbare Verletzungen davontragen, nimmt mit jedem Tag zu. Dies hat Auswirkungen auf das seelische Wohlbefinden von Militär und Zivilbevölkerung. Als Staat müssen wir eine wirksame Antwort auf diese Herausforderungen geben. Wir müssen die notwendigen Bedingungen dafür schaffen, den Menschen jegliche Möglichkeiten für eine nachhaltige Genesung zu eröffnen – und zwar sowohl körperlich als auch psychisch. Im Zuge der kürzlich abgehaltenen 77. Weltgesundheitsversammlung wurde eine Resolution verabschiedet, in der die Länder übereinkamen, Maßnahmen der psychischen und psychosozialen Unterstützung in ihre Krisenreaktionssysteme aufzunehmen. Wir sind Deutschland für die heute angekündigte Unterstützung dankbar, denn kein Gesundheitssystem kann die Herausforderungen des Krieges allein bewältigen. Die Forschung zeigt außerdem, dass Krieg nicht nur diejenigen betrifft, die direkt in den Konfliktgebieten leben, sondern seine Auswirkungen weithin spürbar sind. Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bekommt jeder zweite Mensch auf der Welt zu spüren; die Auswirkungen der bewaffneten Konflikte im letzten Jahrhundert jeder dritte. Daher gehört das seelische Wohlbefinden zu den Kernaspekten der weltweiten Bevölkerungsgesundheit.

Gesundheitsminister der Ukraine, Dr. Viktor Liashko

Die wesentlichen Projekte im Überblick

Die Unterstützung der Ukraine durch die deutsche Bundesregierung umfasst insbesondere folgende Projekte:

  • 65 Mio. Euro für mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung
  • 12 Mio. Euro für Klinikpartnerschaften, insbesondere für die telemedizinische Versorgung ukrainischer Patientinnen und Patienten
  • 20 Mio. Euro für auf Frauen spezialisierte Gesundheitseinrichtungen
  • Etablierung rechtlicher Grundlagen für internationale Telemedizinprojekt

Diese Unterstützung wird durch finanzielle Zusagen weiterer internationaler Partner zur Stärkung der Gesundheitsversorgung ergänzt.

Veranstaltungshinweis 11. Juni 2024, 17:45 – 18:45 Uhr

Im Rahmen der Ukraine Recovery Conference (URC2024) diskutieren Prof. Karl Lauterbach und sein ukrainischer Amtskollege Dr. Viktor Liashko gemeinsam mit der ukrainischen First Lady Olena Zelenska und internationalen Partnern über den Wiederaufbau und die Perspektiven des ukrainischen Gesundheitssystems.

Das Gesundheitspodium wird die laufende und künftige Unterstützung in den wichtigen Bereichen psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, Rehabilitation und Telemedizin beleuchten.

Das Hauptziel der URC2024 ist die Mobilisierung weiterer internationaler Unterstützung für die Erholung, den Wiederaufbau, die Reformen und die Modernisierung der Ukraine. Ein modernes, integratives und widerstandsfähiges Gesundheitssystem ist Voraussetzung für den Wiederaufbau.

Stand: 11. Juni 2024

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