Prävention hitzebedingter Risiken bei älteren Menschen
Aufgrund des Klimawandels muss auch in Deutschland mit häufigeren und längeren Hitzewellen gerechnet werden. Diese können vor allem die Gesundheit älterer Menschen und bestimmter anderer Hochrisikogruppen negativ beeinflussen. Ziel des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts „Prävention hitzebedingter Risiken bei älteren Menschen“ war es, Empfehlungen für verschiedene Settings zur Prävention hitzebedingter Risiken bei älteren Menschen zu formulieren. Durch die Befragung von Hausärzten, ambulanten Pflegediensten, geriatrischen Kliniken und Pflegeheimen und durch Konsensus-Meetings konnten Probleme identifiziert und Schulungsunterlagen erstellt bzw. weiterentwickelt werden. Das Projekt zeigte, dass besonders pflegebedürftige Menschen der Pflegestufen 2 und 3 (Pflegegrad 3-5) über 64 Jahren und alleinlebenden älteren Menschen mit Hilfsbedarf eine bessere Unterstützung bei Hitzewellen benötigen. Probleme bei der Versorgung gingen vor allem auf fehlende personelle Ressourcen und eine unzureichende Priorisierung hitzebedingter Risiken zurück, während mangelndes Wissen der unterschiedlichen Akteure nur eine untergeordnete Rolle spielte. Maßnahmen sollten deshalb vor allem auf die Sensibilisierung der an der Versorgung beteiligten Akteure sowie der besonders gefährdeten Personengruppen abzielen und dazu möglichst viele Kanäle genutzt werden. Es wurden zudem Fortbildungs- und Schulungsunterlagen für unterschiedliche Zielgruppen und Settings identifiziert und teilweise in Zusammenarbeit mit den Entwicklern überarbeitet und ergänzt. Ein weiteres Ergebnis der Studie war, dass es zur Vermeidung von personellen Betreuungsengpässen bei extremer Hitze formelle und informelle Netzwerke in die Versorgung einzubinden gelte und es einer besseren Verzahnung der einzelnen Akteure bedarf. Des Weiteren wurde die Einbindung der Wohlfahrtspflege der Hilfsorganisationen und anderer Hilfsorganisationen in einem „Hitze-Katastrophen-Szenario“ diskutiert.