Bedeutung der Gesundheitswirtschaft

Die Gesundheitswirtschaft hat eine erhebliche ökonomische Bedeutung für den Standort Deutschland. Die Bruttowertschöpfung im Kernbereich der Gesundheitswirtschaft lag 2022 bei knapp 439,6 Milliarden Euro. Das entspricht rund 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Gesundheitswirtschaft ist damit weiterhin eine Wachstumsbranche auf Expansionskurs.

Im Durchschnitt wuchs die Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft um 1,0 Prozentpunkte stärker als das Bruttoinlandsprodukt (BMWK Gesundheitswirtschaft Fakten & Zahlen 2022). Die Gesundheitswirtschaft und ist zudem Beschäftigungsmotor für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Jeder sechste Erwerbstätige in Deutschland arbeitet in der Gesundheitswirtschaft.

Neben einer umfassenden Gesundheitsversorgung zeichnet sich der deutsche Gesundheitsmarkt vor allem durch die Entwicklung innovativer Hightech-Produkte in der Medizintechnik und bei Arzneimitteln sowie neuer Behandlungs- und Untersuchungsmethoden aus. Der industrielle Teilbereich der Gesundheitswirtschaft trägt einen Anteil an der Wertschöpfung von 23,4 Prozent der Gesundheitswirtschaft und umfasst Medizinprodukte, Arzneimittel sowie Einzelhandels- und Großhandelsleistungen, aber auch Waren zur Gesundheitsversorgung, erweiterte Handelsleistungen, Bauinvestitionen und Geräte für E-Health und digitaler Anwendungen.

Die digitale Gesundheitswirtschaft ist dabei derzeit noch ein kleiner Teilbereich der Gesundheitswirtschaft, aber die starke Wachstumstendenz verdeutlicht ihr großes Potenzial. Neben dem allgemeinen digitalen Transformationsprozess führte auch die pandemische Lage zur weiteren Steigerung des Wachstums.

Die dienstleistungsorientierte Gesundheitswirtschaft umfasst die stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung. Dienstleistungen stationärer und ambulanter Einrichtungen sind für fast 53 Prozent der Bruttowertschöpfung und für rund 64 Prozent der Arbeitsplätze innerhalb der Gesundheitswirtschaft verantwortlich. Weitere dienstleistungsgeprägte Teilbereiche sind unter anderem Krankenversicherungen, Apotheken und der Gesundheitstourismus.

Als größter europäischer Markt bietet Deutschland mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften und einer guten Infrastruktur zudem ausgezeichnete Standortbedingungen für die Leistungserbringer und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Zugleich zeigt sich jedoch ein zunehmender Fachkrätemangel, insbesondere im Pflegenbereich.

Die Gesundheitsausgaben beliefen sich im Jahr 2021 laut Statistischen Bundesamt auf rund 474 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr sind sie damit um 7,5 Prozent gestiegen. Zu beachten ist bei der Ausgabenhöhe der Pandemiekontext.

Oft wird darauf hingewiesen, dass die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung die Wirtschaft und die Beschäftigten mit hohen Kosten belasten. Diese Sichtweise vernachlässigt, dass eine gute Gesundheitsversorgung über die ökonomische Bedeutung des Gesundheitssektors hinaus gleichzeitig einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen hat. Denn ein Gesundheitssystem mit guter medizinischer Akutversorgung und einem ausgebauten Rehabilitationswesen ist gut für die Wirtschaft. Es trägt wesentlich dazu bei, dass die Erwerbsfähigkeit und Produktivität der Erwerbstätigen erhalten bleibt und die Menschen selbst aus eigener Kraft für ihren Unterhalt sorgen können. Investitionen in die Gesundheit der Menschen sind deshalb ein wichtiger Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand.

Stand: 5. April 2024

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