Übertragung multiresistenter Erreger über Haustiere (AMR-Pet)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Zoonotische Infektionskrankheiten und Erreger mit speziellen Resistenzen“
Motivation
Im Krankenhaus kann es passieren, dass dort behandelte Personen sich mit Krankheitserregern anstecken. Dies kann besonders im Fall von als gefährlich eingestuften Erregern, die (mehrfach) gegen bekannte Antibiotika resistent sind, zu vielen Problemen führen. Der überwiegende Teil der Erreger, die im Krankenhaus schwere Erkrankungen auslösen können, stammt von den Patientinnen und Patienten selber und wird bereits in das Krankenhaus mitgebracht. Viele Menschen in Deutschland besitzen ein Haustier, welche auch Krankheitserreger übertragen können. Unklar ist, wie relevant der Kontakt zu Haustieren bei der Übertragung von sogenannten multiresistenten Krankheitserregern auf Krankenhauspatientinnen und -patienten ist.
Ziele und Vorgehen
Das übergeordnete Ziel des Vorhabens besteht darin, ein verbessertes Verständnis dazu zu erlangen, ob Haustiere einen Einfluss auf die Besiedlung von Personen mit gefährlichen Krankenhauserregern ausüben und ob Haustiere als Risikofaktor für den Erwerb von multiresistenten Erregern eingestuft werden müssen. Dazu ist eine Studie mit mehr als 3000 teilnehmenden Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus aufgenommen wurden, vorgesehen. Im Rahmen der Studie werden die Teilnehmenden zur Haltung von Hunden oder Katzen als Haustiere und zur Kontaktnähe in Bezug auf ihr Haustier befragt. Weiterhin werden Proben von Patientinnen und Patienten und ihren zugehörigen Haustieren dahingehend untersucht, ob sie multiresistente Erreger tragen. Dazu werden molekularbiologische Methoden angewendet und die nachgewiesenen Erreger miteinander verglichen.
Perspektiven für die Praxis
Die Ergebnisse des Vorhabens können dazu beitragen, zu beurteilen, ob der Besitz eines Hundes oder einer Katze als Haustier ein Risikofaktor für die Besiedlung mit einem gefährlichen Krankenhauserreger darstellt. Damit könnten besonders solche Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Risiko für eine Infektion tragen, identifiziert und angemessen und gezielt behandelt werden, um sie vor einer Infektion zu schützen bzw. um sie rechtzeitig und wirksam zu behandeln.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Charité Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Petra Gastmeier
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2019 bis 31.03.2023
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Zoonotische Infektionskrankheiten und Erreger mit speziellen Resistenzen“.
Ansprechperson
Dr. Beatrix Schumak
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“
Die Gesundheit der Menschen zu fördern und Erkrankungen mit gezielter Prävention vorzubeugen, ist von herausgehobener Bedeutung. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Gesundheitsförderung“.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.