Steigerung der Attraktivität des ÖGD

Angesichts von Fachkräfte- und Nachwuchsmangel ist ein weiterer Schwerpunkt des Paktes für den ÖGD, dessen Attraktivität zu steigern.

Attraktive Bezahlung

Länder und Kommunen haben im Rahmen des Paktes finanzielle Anreize für Beamtinnen und Beamten und Tarifbeschäftige geschaffen. Beispiele sind Stellenhebungen bei Beamtinnen und Beamten, die Ausbringung von höher bewerteten Funktionsstellen sowie die Erleichterungen bei der Verbeamtung. Außerdem macht der Pakt Zulagen für Beamtinnen und Beamten sowie Tarifbeschäftige möglich.

Außerdem wollen die Länder modernere Arbeitsbedingungen schaffen. Dazu gehören Home-Office und flexiblere Arbeitszeiten.

Aus-, Weiter- und Fortbildung

Änderungen der Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO), die am 1. Oktober 2021 in Kraft getreten sind, haben den ÖGD im Medizinstudium gestärkt. Dass die Studierenden sich mit den Tätigkeitsfeldern des Öffentlichen Gesundheitswesens und bevölkerungsmedizinischen Aspekten von Krankheit und Gesundheit auskennen, ist jetzt ein Ausbildungsziel und Teil der Prüfungen. Außerdem wurde ausdrücklich klargestellt, dass die Studierenden einen Teil der Famulatur und des Praktischen Jahres auch in Einrichtungen des ÖGD ableisten können.

Die Aus-, Weiter- und Fortbildung für die Fachberufe im ÖGD wird gestärkt. Die Länder verpflichten sich, dafür 35 Millionen Euro für fünf Jahre bereit zu stellen. Die meisten Bundesländer (Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, sowie Thüringen, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Sachsen) führen die Mittel der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) als länderübergreifenden Einrichtung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Beschäftigten im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu. Baden-Württemberg und Bayern betreiben und fördern eigene Bildungsinstitutionen: das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und die Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Der 4. Bericht des Beirates Pakt ÖGD gibt Empfehlungen zum Thema „Multiprofessionalität ausbauen und fördern – für einen zukunftsfähigen ÖGD“ (PDF, barrierefrei, 3 MB).

Wissenschaft, Forschung und Lehre

Der Pakt sieht strukturelle Maßnahmen zur Verankerung des ÖGD in der universitären Lehre vor. So soll der ÖGD enger mit Wissenschaft und Forschung verzahnt werden. In zwei Ländern (Hessen und Sachsen) sind durch Pakt-Mittel bereits Professuren für Öffentliches Gesundheitswesen entstanden.

Außerdem fördert das BMG Forschung, um die Strukturen des ÖGD zukunftsfähiger zu machen. Dazu gehören Projekte zu verschiedenen Themenbereichen des ÖGD wie Gesundheits- und Krisenkommunikation, Standardisierung von Arbeitsprozessen, umweltbezogener Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsfolgenabschätzung. Bei den Projekten arbeiten Wissenschaft und Praxis oft eng zusammen. Der Beirat „Pakt ÖGD“ hat in seinem dritten Bericht „Wissenschaft und Forschung im und für einen zukunftsfähigen ÖGD“ (PDF, barrierefrei, 3 MB) Empfehlungen formuliert, die derzeit länderübergreifend geprüft werden. Diese Prüfung soll Bedarf und mögliche Umsetzung in den einzelnen Ländern klären.

Kommunikation

Im Pakt für den ÖGD sind Kommunikationsmaßnahmen der Länder vorgesehen, um den ÖGD mit seiner Aufgabenvielfalt und Bedeutung für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung bekannter und als Arbeitgeber attraktiver zu machen. Ziel ist ein bundesweit einheitliches Erscheinungsbild und eine maximale Reichweite der Maßnahmen. Die Länder setzen bis zum 31. Dezember 2024 eine Liste mit Maßnahmen auf, die bis zum Ende der Pakt-Laufzeit realisiert werden müssen. Denkbar sind Imagefilme, Werbespots, Radiospots, Plakate, Messebesuche etc. und attraktive Nachwuchsgewinnungsmaßnahmen. Die Länder werden die BZgA beauftragen, ein gemeinsames Logo sowie eine Webseite zu entwickeln.

Der Pakt für den ÖGD umfasst folgende weitere Bereiche

  • Bund und Länder haben eine umfassende personelle Stärkung des ÖGD vereinbart. Die Bundesregierung stellt dafür (und für die Attraktivitätssteigerung durch den Pakt rund 3,1 Mrd. Euro zur Verfügung.

  • Um die Digitalisierung des ÖGD zu stärken, stellt der Bund bis 2026 insgesamt 800 Millionen für die Digitalisierung und 24 Millionen für den Ausbau von DEMIS zur Verfügung.

  • Eine globalisierte Welt stellt hohe Anforderungen an die Gesundheitssicherheit. Nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, dass der ÖGD als zentraler Akteur der Öffentlichen Gesundheit besser aufgestellt sein muss.

  • Nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, dass der ÖGDt als zentraler Akteur der Öffentlichen Gesundheit strukturell auf allen Ebenen besser aufgestellt sein muss, um u. a. noch besser auf akute Herausforderungen eingestellt zu sein.

Stand: 14. November 2023

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