Stärkung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)
Die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) sind äußerst vielfältig. Sie umfassen beispielsweise den Gesundheitsschutz, Beratung und Information der Bevölkerung, Gesundheitsförderung und Prävention sowie Gesundheitskommunikation und -berichterstattung. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, bedarf es evidenzbasierter Maßnahmen und Entscheidungshilfen.
Ziel ist es dabei, die Maßnahmen des ÖGD zu erproben, wissenschaftlich zu erforschen, auszuwerten und aufzubereiten.
Der ÖGD benötigt für seine Weiterentwicklung sowie zur Wahrnehmung seiner Aufgaben zunehmend eine wissenschaftlich fundierte Grundlage. Im 2018 formulierten Leitbild des ÖGD mit dem Titel „Der Öffentliche Gesundheitsdienst: Public Health vor Ort“ wird daher auch eine enge Zusammenarbeit in Forschung, Praxis sowie Aus- und Weiterbildung mit wissenschaftlichen Einrichtungen, insbesondere mit der Public-Health-Forschung, gefordert. Um diese Zusammenarbeit nachhaltig zu stärken, fördert die Bundesregierung seit dem 1. April 2021 sechs ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die auf eine verstärkte Kooperation zwischen ÖGD und Public-Health-Forschung abzielen. Die geförderten Projekte sollen somit einen Beitrag zu einem leistungsstarken, zeitgemäßen ÖGD und zu einer praxis- und transferorientierten Public-Health-Forschung leisten.
Darüber hinaus fördert die Bundesregierung seit dem 1. Mai 2023 weitere sieben Forschungsprojekte zur strukturellen Stärkung und Weiterentwicklung des ÖGD. Mit ihrer Hilfe werden neue Erkenntnisse gewonnen, wie die Strukturen und Aufgaben des ÖGD inhaltlich, methodisch und organisatorisch weiterentwickelt werden können. Die Ergebnisse der geförderten Vorhaben sollen auf den ÖGD in der Fläche übertragbar sein und weisen einen direkten Praxisbezug auf. Damit liefern sie eine empirische Basis für die Initiierung von strukturellen Verbesserungsprozessen im ÖGD.
Projektvorhaben
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Public Health Forschung
- „Daten für Taten“ im Kita-Alter (KitaGesund)
- Forschungsverbund Öffentliche Gesundheit: Evidenztransfer im ÖGD durch neue Kooperations- und Qualifikationswege zwischen ÖGD-Praxis und PH-Forschung (EvidenzÖGD)
- Nachhaltige Weiterentwicklung von Kompetenzen und Methoden am Beispiel SOPESS als Teil der Schuleingangsuntersuchung (KOMET-SEU)
- Infektionsschutz.Neu.Gestalten (I.N.Ge)
- Peer-gestützte Krisenintervention zur Vermeidung von Zwangseinweisungen (PeerIntervent)
- Forschungs-, Trainings-, und Evidenznetzwerk für die Öffentliche Gesundheit (OEGD-FORTE)
Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des ÖGD
- GEsunde Häfen - Gemeinsam StArk: Harmonisierung, Stärkung und Verstetigung von Strukturen und Prozessen in deutschen Häfen bei gesundheitlichen Gefahrenlagen (GESA)
- Zusammenarbeit im ÖGD BW für mehr Synergie und Qualität (ZUSYNQ)
- Der Dresdner Gesundheitsindex – ein kleinräumiges Monitoring des Gesundheitsstatus, Gesundheitsverhaltens und des Zugangs zu Gesundheitsversorgung
- Living Protocol für Regelbegehungen durch den ÖGD (PRO-OEGD)
- Monitoring von körperlicher Aktivität und Bewegungsförderung – Entwicklung von Indikatoren für das Präventionsindikatorensystem der Länder (KAB-Mon)
- Institutionelles Lernen aus epidemisch bedeutsamen Lagen: Implementierung institutionell verankerter Lern- und Entscheidungsfindungsprozesse im ÖGD
- Hitzeaktionsplan Öffentlicher Gesundheitsdienst Baden-Württemberg (HOT-BW)
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Die Gesundheit der Menschen zu fördern und Erkrankungen mit gezielter Prävention vorzubeugen, ist von herausgehobener Bedeutung. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“.
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Überblick Forschungsschwerpunkte
Das BMG fördert neben Einzelvorhaben insbesondere Forschungsaktivitäten zu übergreifenden Themen. Die Förderschwerpunkte richten sich nach den Handlungsfeldern der Ressortforschung. Hier gelangen Sie zum Überblick.